Quereinsteiger in Kitas - "Was wir nicht brauchen, ist die Öffnung des Erzieher-Berufs für Jedermann"

Mo 16.12.24 | 13:51 Uhr
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Kindergartenkinder mit Betreuer und Betreuerin machen eine Wanderung (Quelle: dpa/Frank Hoermann)
Audio: rbb|24 | 14.12.2024 | O-Ton aus dem Interview mit Bernhard Kalicki | Bild: dpa/Frank Hoermann

Weil es zu wenig Erzieher und Erzieherinnen gibt, werden in vielen Kitas Quereinsteiger eingesetzt. In Brandenburg heißen sie Ergänzungskräfte. Bernhard Kalicki ist Professor für Frühkindliche Bildung. Er sagt, ob und wie das sinnvoll ist.

rbb|24: Hallo Herr Kalicki. Kitas in Deutschland sind bekanntermaßen chronisch unterbesetzt. Vielfach sollen da Seiten- oder Quereinsteiger helfen - und tun das ja auch schon seit Jahren. Ist das der richtige Weg?

Bernhard Kalicki: Neben vielen anderen Anstrengungen, die wir unternommen haben, um Fachkräfte zu gewinnen – Ausbau der Ausbildungskapazitäten, neue Ausbildungsgänge und -formate wie die praxisintegrierte bezahlte Ausbildung, die Reaktivierung der stillen Reserve – wird man auch weiterhin Quereinstiege als eine der Strategien nutzen. Trotzdem werden wir vor allem in Westdeutschland und in den Metropolen in den nächsten Jahren weiterhin diesen Personalengpass haben.

Zur Person

Bernhard Kalicki (Quelle: privat)
privat

Bernhard Kalicki

ist Professor für frühkindliche Bildung und Abteilungsleiter am Deutschen Jugendinstitut (DJI).

Unter welchen Umständen kann das mit den Quereinsteigerin in einer Kita gut klappen?

Unter dem Gesichtspunkt der langfristigen Attraktivität des Erzieherberufs ist es wichtig, dass die Quereinsteigenden eine hohe Qualifikation erreichen. Das heißt, dass nicht einschlägig qualifizierte Quereinsteigende nicht dauerhaft im Berufsfeld verbleiben sollten. Analysen der Rentenversicherungsdaten zeigen, dass die Öffnung für kaum oder nicht Qualifizierte dazu führt, dass das Berufsfeld unattraktiver wird.

Sie meinen für die Fachkräfte, die schon da sind?

Ja, genau. Man kann das an den Verbleibdaten im Beruf der unterschiedlich Ausgebildeten sehen. Die fachschulisch Ausgebildeten haben die längste Verbleibdauer. Die geringer qualifizierten – das wären die, die an der Berufsfachschule zu Kinderpflegerinnen ausgebildet wurden – haben eine niedrigere Verbleibdauer. Was wir aber anstreben ist, dass die Erzieherinnen eine Art kleine Karriere – also beruflichen Fortschritt – erleben können in der Kita. Damit sie sich nicht über ein Studium weiterqualifizieren und dann abwandern – zum Träger, ins Jugendamt oder in die Fachberatung.

Gibt es Erfahrungen von Menschen aus anderen Berufsfeldern, von denen man profitieren kann in den Kitas?

Rheinland-Pfalz ist da mit seinem neuen Kita-Gesetz einen pfiffigen Weg gegangen. Dort öffnet man das Berufsfeld für nicht einschlägig Qualifizierte – und nennt sie "profilergänzende Kräfte". Wenn eine Einrichtung einen Schwerpunkt oder ein Profil hat, beispielsweise als Bewegungs-Kita oder ein musisches Profil, macht es sehr viel Sinn, Personen, die dafür eine Qualifikation mitbringen, aufzunehmen. Wir sprechen dann von multiprofessionell aufgestellten Teams. Das ist gut begründet und somit auch der Weg, im Team mit seiner besonderen Qualifikation anerkannt zu sein. Was wir nicht brauchen, ist die Öffnung des Erzieher-Berufs für Jedermann wie bei Taxifahrern. Insofern sind die Qualifikationsanforderungen der Bundesländer – wir sprechen da von Fachkräftekatalogen – enorm wichtig.

Was wir nicht brauchen, ist die Öffnung des Erzieher-Arbeitsfelds als eine Art Jedermanns-Beruf wie Taxifahrer

Bernhard Kalicki

In Brandenburg kann sich jeder über 18 Jahre, der oder die schon irgendeinen Berufsabschluss hat – auch als Heizungsmonteur oder Einzelhandelskauffrau - als "Ergänzungskraft" qualifizieren. Es kann also nicht funktionieren, wenn solche Kräfte vielfach in die Kitas kommen?

Das wird nicht funktionieren. Vor allen Dingen, wenn es sich um ein Bundesland handelt, wo wir wissen, dass die Kinderzahlen zurückgehen werden und wo schon ein hoher Ausbaustand erreicht ist. Es gibt den U3-Ausbau – den Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz für die ein- und zweijährigen Kinder – und wir wissen, dass die ostdeutschen Bundesländer schon einen weiten Weg gegangen sind. Dort ist das Delta, also der Mangel an Fachkräften, nicht so groß. Bundesländer, die also ohnehin nicht diesen großen Ausbaubedarf haben, haben in Zukunft eher zu viel Personal. Sie hätten also die Chance, die Personalschlüssel in den Kitas zu verbessern. Wenn sie sich für nicht qualifiziertes Personal öffnen, ist das bedenklich. Ich bekomme mit, dass da Einsparpotenziale gesehen werden. Das ist traurig angesichts der Systemrelevanz der Kindertagesbetreuung – die wir ja in Krisenzeiten betont haben und die wir auch jetzt wieder feststellen.

Vielfach ist zu lesen, dass das mit den Quereinsteigern in den Kitas gut laufen könnte, wenn für bestimmte Tätigkeiten und Situationen die Fachkraft herangezogen wird. Um welche Situationen geht es da?

Dieser wichtige Punkt wird von den zuständigen Landesministerien aktuell diskutiert. Die Frage, die dahintersteht, ist ja, ob wir hochwertige Tätigkeiten von anderen unterscheiden können, für die man vielleicht geringer qualifiziertes Personal einsetzen kann. Der Gedanke ist zulässig. Allerdings wissen wir, dass Kinder in den ersten Lebensjahren alltagsintegriert und beiläufig lernen. Es gibt ja in Kitas kein Unterrichtsformat mit beispielsweise einer Dreiviertelstunde Inhalt, sondern die Kinder lernen immersiv im Alltag. Deshalb ist es so wichtig, dass der Alltag beispielsweise sprachlich hochwertig begleitet wird. Und dass die Kinder angeregt werden, den Alltag mit all den Fragen, die sich stellen, zu meistern, indem da eine Erzieherin ist, die das Lern- und Bildungspotential erkennt. Man kann schauen, welche Entlastung es durch Assistenzkräfte geben kann – und da kann man sicher auch mutiger rangehen. Man sollte in dieser aktuellen Krisen- und Mangelsituation, die durch den Kita-Ausbau und demographische Entwicklungen wie Zuzug durch Migration bedingt ist, aber keine langfristigen Veränderungen und Verschlechterungen zulassen. Denn in zehn Jahren wird die Situation eine andere sein.

Es gibt von der Internationalen Gewerkschaftsunion (ILO) Vorgaben zum Thema Qualität der Arbeit. Da heißt es, wenn wir jetzt sehr pragmatisch Öffnungen zulassen würden, müsste man diese zeitlich befristen, um nicht in eine Abwärtsspirale der Qualität zu geraten.

Jetzt haben wir vor allem darüber gesprochen, was die Kinder brauchen. Wie wirkt sich der Einsatz von Quereinsteigern auf die Gruppendynamik unter den Erwachsenen in einer Kita aus?

Wir sehen in einer Studie, die wir mit der Förderung der Hans-Böckler-Stiftung geführt haben, dass die Quereinsteigenden typischerweise einige Jahre älter sind, wenn sie in den Beruf kommen. Das führt dazu, dass ihnen die Kita-Leitung häufig mehr zutraut, als sie schon können. Das heißt, sie machen dann oft einen Sprung ins kalte Wasser. Sie bräuchten aber Praxisanleitung, eine Mentorisierung, also jemanden, der sie begleitet und an die Hand nimmt. Aus besagter Studie haben wir auch Hinweise darauf, dass die qualifizierten Fachkräfte im Team, die einen Quereinsteigenden aufnehmen, sich dann fragen, wieso sie selbst eine fünfjährige Ausbildung gemacht haben, wenn Kurzqualifizierte in die Kita kommen, die annähernd gleiche Arbeit machen und ähnlich viel verdienen.

Da geht es ja um das Thema Wertschätzung. Führt das Fehlen dieser zu einer weiteren Abwärtsspirale?

Ja, und das ist ein wichtiger Punkt. Wir haben auch eine Gratifikationskrise – und Fachkräfte, die zu wenig Wertschätzung erleben. Also etwa im Sinne von Anerkennung, wenn sie beim Übergang von Kindergarten zur Grundschule im Austausch mit Grundschulkräften sind – aber es geht auch um die Entgelte. Bei letzterem hat sich einiges getan. Das haben wir auch im Fachkräftebarometer beschrieben: die Entgelte der Erzieher haben sich in den vergangenen Jahren deutlich nach oben bewegt.

Vielen Dank für das Gespräch.

 

Das Interview führte Sabine Priess, rbb|24

33 Kommentare

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  1. 33.

    Wo haben sie diese Zahlen her?
    Die Realität sieht schon anders auch!!!

  2. 32.

    Um anzuleiten oder zu leiten braucht es Zeit und Vorbereitung, auch gemeinsame Vorbereitung. Quereinsteiger sollen entlasten aber oft belasten sie.
    Leitungen gehören Freigestellt alle Leitungen, doch richtet pro Gruppe, ca 7 Leitungsstunden pro Gruppe, absurd wenn wir von Qualität reden, denn Leitung führt das Team und die pädagogische Arbeit an, sie ist Motor und sichert die Qualität ….dafür braucht es Fortbildungen und Zeit für Leitung um ein entsprechendes Teamklima zu erreichen. Stellvertretungen gibt es nur für Einrichtung ab 40 Kindern, mit 39 Kindern bleibt es bei einer Leitung mit ( bei 2 Gruppen) 14 Bürostunden und ohne Stellvertretung. Das reicht gerade mal für den Papierkram aber nicht um ein Team pädagogisch anzuführen und Konzepte zu entwickeln. Es reicht doch schon die unterschiedliche Bezahlung für Leitungen mit unterschiedlichen Gruppen, muss da noch in der Arbeit und letztlich am Kind gespart werden?
    Hinzu mehren sich die Auflagen von oben. Nein kein guter Job.

  3. 31.

    Ich habe das Glück, dass meine Kinder schon aus dem Bildungszirkus raus sind; ich kann Ihnen aber aus meiner langjährigen Erfahrung als Elternsprecher in den verschiedensten Einrichtungen eines sagen: Sie wollen nicht, dass andere Eltern Verantwortung für Ihr Kind haben. Oder noch schlimmer, Sie für die Kinder anderer. Fangen Sie doch einfach mal eine einfache Diskussion über "Erziehung" an. Es gibt kaum etwas Schlimmeres. (Allein das Wort "Erziehung" löst bei manchen schon Aggressionen aus...)

  4. 30.

    „immer wichtiger was man irgendwann mal gelernt hat“
    Damit machen Sie die Bildungsanstrengungen klein...Bitte mehr Respekt davor und das diese Anstrengungen auch belohnt werden müssen (Jahre müssen aufgeholt/zurückverdient werden).

  5. 29.

    In den letzten beiden Absätzen sind die Kernprobleme beschrieben: Quereinsteiger machen die annähernd gleiche Arbeit und verdienen annähernd gleich!
    Wie in jedem anderen "Unternehmen" auch, muss es möglich sein, sinnvolle Jobbeschreibungen zu erstellen und Einkommensklassen abzustufen! Hier steht ggf. das ZU SOZIALE Denken (ALLE GELICH BEHANDELN) im Weg!
    Projektkonzeption liegt bei ausgebildeter Erzieherin, Durchführung mit der gesamten Mannschaft.
    Kindererziehung fusst nicht nur auf genormten Institutionen. Man sollte den Dreiklang Eltern/Kindergarten o. Schule/Gesellschaft wieder mehr betonen.
    Ja, die Erzieherin ist ein ausgebildete Pädagogin. Dennoch können auch Eltern/Erwachsene=Gesellschaft beitragen. Es gibt sehr viele Aufgaben, die auch ohne große Ausbildung in einem KIndergarten durchgeführt werden können.
    "Kleine Karriere" > Wenn alle Menschen Karriere (erfolgreicher Aufstieg) machen würden, wäre es keine mehr!

  6. 28.

    ich verstehe unter "Elternarbeit" etwas anderes... die sollten das Fachpersonal ENT und nicht BE-lasten !

    Zeit gibts ja bei mitunter 80% der Eltern reichlich. ist es denn zu viel verlangt, wenn Kalle oder Michael mal nen Zitrinentee zubereiten und Fatima, Alina und Heike die Toilettenbesuche begleiten oder Spielzimmer aufräumen ?

    Im Zweifelsfall steht da oftmals der Nagelstudiotermin dem Kindeswohl im Wege !

  7. 27.

    Ich erkenne hier viele unterschiedliche Erfahrungen und Vorstellungen von der Arbeit in Kitas.
    Die Grundlage bleibt aber eine fundierte Ausbildung und daran geht nix vorbei. In den ersten Jahren der Entwicklung unserer Kinder ist das unersetzlich. Helfende Hände sind sehr willkommen, wenn es helfende Hände bleiben. Auch erfahrene Mütter sagen oft, ich könnte das nie 6 oder 8 Stunden täglich machen. Richtig, sie haben deshalb auch einen anderen Beruf gewählt. Ich möchte hier auch unterstreichen, dass das Wort " Beruf " die Berufung beinhaltet und in der Arbeit mit Kindern, so war es auch bei mir, ist es tatsächlich so. Ich habe immer geliebt was ich tat.
    Für mich ist es der schönste und verantwortungsvollste Beruf.
    Die ganzen wissenschaftlichen Themen laß ich außen vor , dafür ist hier zu wenig Platz.

  8. 26.

    Ich erkenne hier viele unterschiedliche Erfahrungen und Vorstellungen von der Arbeit in Kitas.
    Die Grundlage bleibt aber eine fundierte Ausbildung und daran geht nix vorbei. In den ersten Jahren der Entwicklung unserer Kinder ist das unersetzlich. Helfende Hände sind sehr willkommen, wenn es helfende Hände bleiben. Auch erfahrene Mütter sagen oft, ich könnte das nie 6 oder 8 Stunden täglich machen. Richtig, sie haben deshalb auch einen anderen Beruf gewählt. Ich möchte hier auch unterstreichen, dass das Wort " Beruf " die Berufung beinhaltet und in der Arbeit mit Kindern, so war es auch bei mir, ist es tatsächlich so. Ich habe immer geliebt was ich tat.
    Für mich ist es der schönste und verantwortungsvollste Beruf.
    Die ganzen wissenschaftlichen Themen laß ich außen vor , dafür ist hier zu wenig Platz.

  9. 25.

    Man denkt zu oft man wäre der Nabel der Welt…. Unsere Standards sind das Maß der Dinge.
    „ Deutsche Berufsabschlüsse sind im Niveau 4 des europäischen Qualifikationsrahmens angesiedelt,“
    z.B. in Spanien braucht an aber Stufe 5… das wird dann nix mit der Anerkennung.

    Naja in Deutschland ist es halt noch immer wichtiger was man irgendwann mal gelernt hat, als das was man kann bzw. worin man Erfahrungen gesammelt hat… schauen wir mal wie lange man sich das noch leisten kann.

  10. 24.

    Ich möchte hier mal klarstellen, dass die Arbeit in einer KiTa zu einem sehr hohen Anteil
    aus Elternarbeit besteht und auch dafür benötigt eine Fachkraft eine fundierte Ausbildung...

    Mit der Begleitung und Bildung der Kinder allein ist es nicht getan!

  11. 23.

    Nun mal den Ball ein wenig flach halten... Primär geht es um Kleinkind Betreuung. Das auch bei Quereinsteigern ein paar Eckpunkte gegeben sein müssen und diese nicht ins kalte Wasser geschmissen werden dürfen, ist eine Sache. Den Zugang zu Berufen durch Zertifikatitis zu blockieren führt aber auch zu nichts.
    Quereinsteigen ist nicht gleichbedeutend mit sich nicht Fortbilden (müssen).

  12. 22.

    Klar, und ich bin auch Physio, da muss man nix lernen, das kann jede Person mit Rückenschmerzen besser als irgendeine "gelernte" Physiotherapeutin ohne Rückenschmerzen. Und Tierärztin bin ich übrigens auch, denn ich hatte mal einen Hamster.

  13. 21.

    Es ist schon ein Unterschied ob man sich um ein bis zwei Kleinkinder gekümmert hat oder eine Gruppe betreuen muss. Und was unter vielen Müttern so als "pädagogisch" durchgeht will ich für mein Kind in der Kita auch nicht haben, danke.

  14. 19.

    Nein eine "erfahre" Mutter hat nicht die gleichen Kompetenzen oder das Wissen. Es hat schon ein Grund warum es in den meisten Ländern ein Studium ist. Es reicht nicht die Kinder zu betreuen und fertig. Erzieher planen Angebote, Projekte, Förderung einzelner Kinder und der Gruppe, Entwicklungsberichte müssen Geschrieben werden und das alles mit einem Umfangreichen Wissen der Entwicklungspsychologie. Ich habe keine eigenen Kinder bin aber sehr Froh das die Eltern in meiner Einrichtung mein Fachwissen annehmen und anerkennen so das man zusammen die Beste Entwicklung für das Kind anstreben kann. Wir haben viele Eltern die ohne uns nicht gemerkt hätten das das Kind eine Sprachförderung braucht oder Ergotherapie oder Einzel Förderung benötigt. Gute Eltern können gute Eltern sein aber sie sind kein Fachpersonal nur durch Erfahrung wie sie Ihr eigenes Kind erzogen haben.

  15. 18.

    Erzieher sollten jedoch unsere Muttersprache fehlerfrei beherrschen und nicht den Anspruch erheben, die Vergütung eines Lehrers zu erhalten.

  16. 17.

    Ich verstehe, was Sie bewegt. Sie wollen nichts, das wie eine Verwahranstalt ist. Dazu teile ich Ihnen mit, dass ich ein Babyboomer bin. Ich besuchte einen Kindergarten in einem kleinen Dorf. Personal: 1 Krippenerzieherin, 1 Kindergärtnerin, 3 ungelernte Teilzeitkräfte mit je 3 Stunden Arbeitszeit pro Tag. Das war alles für 8 Kinder von 1-3 Jahren und weiteren 16 Kindern ab 3 Jahren. Auch mein Kind besuchte diesen Kindergarten später. Alle Kinder lernten zählen, die Farben, konnten mit Schere und Papier umgehen, ihre Schnürsenkel selber binden, Bilder malen, singen, Gedichte aufsagen. Sie lernten wie Blätter verschiedener Bäume aussehen und was Insekten machen, welche Tiere wo leben, was sie fressen und wo die Milch für den Kakao herkommt. Sie lernten mit Besteck zu essen, Teller und Spielsachen selbst wegzuräumen, ernteten Lob und auch Tadel. Sie durften Kinder sein und waren dann fit für die Schule. Was sollen Kinder heute? Mit 4 Jahren noch gewindelt promovieren?

  17. 16.

    Eine Erzieherin /Erzieher ist Fachkraft für frühkindliche Bildung und Sozialisierung.
    Wie sollte eine Mutter zu dieser Ausbildung kommen. einfach nur weil sie ein Kind hat?

    Was sind denn das für hanebüchene Vorstellungen davon, was der Beruf der Erzieherin /des Erziehers ist und was die Aufgabe einer Kita?

    Man kann nur immer wieder den Kopf schütteln darüber, dass Kitas für Aufbewahrungsanstalten gehalten werden und Erzieherinnen und Erzieher für besonders liebe Kindergartentanten die irgendwie die Mutter (Vater ja dann doch immer noch weniger) "ersetzen"
    Was für ein Unsinn.
    Das sind frühkindliche Bildungseinrichtungen.

  18. 15.

    Ich schlage das gleiche Vorgehen dann bei Personalmangel auch bei Ärzten und Piloten vor.

  19. 14.

    Mancher Kommentar beim Thema macht einfach nur sprachlos: ich habe ein Kitakind in einer Eigenbetriebskita und nein, es ist inakzeptabel, dass einfach irgendwer in den Gruppen langfristig aushilft. Die Kinder werden doch so schon kaum gefordert, bei gleichzeitigem Stress in den Kitas und wachsenden Auswirkungen dessen. Wenn wir Bildung als Wissensgesellschaft als Kapital ernstnehmen, dann heisst das stringente Qualität. D.h. sehr gut ausgebildete pädagogische Fachkräfte mit diversen Spezifikationen und das ist das politische Ziel! Die Politiker dürfen sich gern überlegen, wie sie das erreichen. Diese Krise entwickelt sich nicht erst seit Kurzem und war angesagt, ich möchte sehen, das die Politik bei Bildung auch mal abliefert und nicht nur abbaut.. wo vermeintlich unnütz. Oder wollen wir hier wieder Klassenabhängigkeit, gute Bildung nur bei vermögenden Eltern - können wir uns das als Land wirklich leisten?

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