Zentren am Montag gestartet - Tausende buchen Termine in Berliner Schnelltest-Zentren

Mo 08.03.21 | 22:55 Uhr
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Schnellltest-Zentrum Kit Kat Berlin im Dezember 2020 (Bild: imago images/Emmanuele Contini)
Video: rbb|24 | 08.03.2021 | Material: Abendschau | Bild: imago images/Emmanuele Contini

Die 16 offiziellen Schnelltest-Stationen in Berlin haben ihren Betrieb aufgenommen - offenbar ohne größere Probleme. Vielerort sind aber keine Termine mehr für diese Woche zu bekommen. In Brandenburg müssen sich Testwillige derweil noch etwas gedulden.

Die ersten Berlinerinnen und Berliner haben sich am Montag in neuen Testzentren kostenlos auf das Coronavirus testen lassen. Stadtweit stehen dafür 16 Zentren bereit. "Es wird gut angenommen", teilte die Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) mit.

"Natürlich kann es hier und da immer kleinere Anfangsschwierigkeiten geben, aber wir haben heute Vormittag schon mehr als 10.000 Einbuchungen bis Ende der Woche", sagte Kalayci. Bei den ersten Tests habe es auch schon positive Befunde gegeben. "Das zeigt, dass Testen wirkt. Wir unterbrechen damit Infektionsketten."

Eigenes Smartphone mitbringen

Grundsätzlich wird empfohlen, sich schon vor dem Besuch einer Teststation bei der Terminbuchung auf der Seite [test-to-go.berlin] online zu registrieren. "Der Ablauf vor Ort wird dadurch erheblich beschleunigt", heißt es auf der Internetseite. "Bringen Sie bitte anschließend Ihr Smartphone zur Testung mit." In mehreren Bezirkszentren, bei denen vorab ein Termin ausgemacht werden muss, waren schon am Montagnachmittag keine Termine mehr für diese Woche zu bekommen. Das Testzentrum in Tempelhof-Schöneberg soll schon am 10. März wieder schließen, Gründe dafür nannte die Senatsgesundheitsverwaltung auf Anfrage von rbb|24 bis zum späten Montagabend nicht.

An vier Zentren ist aber auch eine Testung ohne vorherige Terminvergabe möglich. Hier gab es am Montag vereinzelt Verwirrung bei Testwilligen, die ohne Smartphone und Personalausweis gekommen waren. Beides aber wird benötigt, um sich vor Ort zu registrieren.

Denn das eigene Smartphone muss einen QR-Code einlesen können, der in der Teststation verfügbar ist. Dieser führt zur Internetseite der Senatsverwaltung, auf der sich die Menschen registrieren müssen. Dann bekommen sie einen neuen QR-Code und mit dem dürfen sie dann das Testzentrum betreten. Interessenten werden bei der Buchung noch nach dem Grund für den Test gefragt; diese Abfrage sollte dem Vernehmen nach aber entfallen. Ein Testergebnis hat man binnen 15 bis 30 Minuten. Sollte ein Schnelltest positiv ausfallen, ist man verpflichtet, das Ergebnis durch einen PCR-Test zu bestätigen. Das soll zumeist im gleichen Zentrum möglich sein. Bei Fragen gibt es zwischen 9 und 18 Uhr ein Hotline unter der kostenlosen Nummer 0800/2668363.

"Test-to-Go"-Stellen sollen noch folgen

In vier Testzentren kann man sich werktags auch ohne Termin testen lassen: In der Franzensbader Straße in Wilmersdorf, in der Lehrter Straße in Moabit, in der Blücherstraße in Kreuzberg und in der Fischerstraße in Rummelsburg. Weitere "Test-to-Go"-Stellen sollen folgen. Dazu hat die Senatsgesundheitsverwaltung ein Internet-Portal [testen-lernen.berlin] freigeschaltet, auf dem sich interessierte Arztpraxen und Apotheken anmelden können.

In der Teststation am Poststadion in Moabit, für die keine vorherigen Terminbuchungen nötig sind, herrschte nach rbb-Informationen am Montagmorgen kein allzu großer Andrang. Ein rbb-Reporter ließ sich dort testen, er musste nur wenige Minuten auf seinen Abstrich warten. Vor Ort sei er auf freundliche und gut vorbereitete Menschen gestoßen, wie er rbb|24 berichtete. Auch am OSZ Max Taut in Lichtenberg, an der Carl-von-Ossietzky-Schule in Kreuzberg und an der Kurt-Weiss-Sporthalle in Wilmersdorf ging es am Montag noch recht beschaulich zu.

Eine Karte der Teststandorte für Corona-Schnelltests in Berlin (Bild: rbb24/Mappa.org)

Noch kein großes Angebot in Brandenburg

In Brandenburg sind derweil kostenlose und vom Staat finanzierte Corona-Schnelltests schon jetzt nur vereinzelt möglich. Einige kreisfreie Städte böten die Tests bereits an, einige Landkreise bräuchten noch einige Zeit, erklärte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) am Montag im Gesundheitsausschuss des Brandenburger Landtags. Die Landeshauptstadt Potsdam bietet seit 1. März kostenlose Schnelltests in Apotheken und Testzentren.

Nonnemacher verwies auf die Kurzfristigkeit der Bekanntgabe der wöchentlichen Gratis-Tests.
"Das war natürlich extrem kurzfristig." Das Angebot sei "noch in keinster Weise flächendeckend vorhanden".

Tests werden für den Einzelhandel und Museen benötigt

Bisher hat sich rund ein Achtel der Apotheken in Brandenburg grundsätzlich bereiterklärt, die Schnelltests anzubieten. Die Landesapothekerkammer Brandenburg listet 68 Apotheken auf, 565 gibt es nach Angaben des Apothekerverbands landesweit. Weil die Testverordnung des Bundes noch nicht vorliege, habe der örtliche Gesundheitsdienst die Apotheken noch nicht mit den Tests beauftragt, sagte der Sprecher des Apothekerverbands.

Der Bund zahlt für jeden Bürger mindestens einen Schnelltest pro Woche, die Bundesländer sind für die Bereitstellung verantwortlich. Genau kontrolliert, ob man den Test auch wirklich nur einmal pro Woche in Anspruch nimmt, wird in Berlin laut der Gesundheitsverwaltung zunächst nicht, berichtet der "Tagesspiegel". Man werde die Entwicklung aber im Auge behalten und gegebenenfalls nachsteuern, wird ein Sprecher zitiert.

Zusätzlich sind Selbsttests im Handel, Discounter wie Aldi verkaufen die Schnelltests für Laien bereits, Drogerieketten wie dm und Rossmann wollen ab Dienstag nachziehen. Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, geht seinen Worten zufolge nicht davon aus, dass es gleich zu Beginn einen großen Ansturm auf die kostenlosen Schnelltests geben wird. Der Run werde erst größer sein, wenn daran ein konkreter Vorteil geknüpft sei, sagte Landsberg am Montag im ZDF-"Morgenmagazin". "In dem Moment, wo Sie einen solchen Test brauchen, um ins Kino, ins Theater oder sonst wohin zu gehen, dann ist einmal die Woche einfach zu wenig", sagte Landsberg. Darauf müsse man sich vorbereiten. Laut Herstellerangaben lagen Anfang März etwa 150 Millionen Schnelltests auf Halde, die an Länder und Kommunen geliefert werden könnten.


Sendung: Abendschau, 08.03.2021, 19:30 Uhr

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85 Kommentare

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  1. 84.

    Ich behaupte doch nicht, das die Regierung daran ein Interesse hat, ich behaupte, das eben die Fallzahlen und Indizidenzwerte eben nun nicht mehr der alleinige Gradmesser sein können, weil sie durch Massentests logischerweise ansteigen werden, das ist doch eine mathematische Gesetzmäßigkeit und keine Verschwörung ;.-)

  2. 83.

    Smartphone-Pflicht durch die Hintertür.
    Dieser Trend zeigt sich aber schon seit längerem - wer nicht mitmacht, wird einfach ausgegrenzt. Und als Minderheit brauchen wir auch nicht mit Verständnis oder Unterstützung rechnen.

  3. 82.

    Alles klar! Danke!

    Diese Zwischenüberschrift vom rbb-Artikel war bzw. ist dann irreführend:
    "Tests werden für den Einzelhandel und Museen benötigt"

    Hallo, rbb-Team, vielleicht können Sie diese Zwischenüberschrift verändern?

  4. 81.

    Wie gesagt, die Arztpraxen warten nicht darauf, von Testwilligen überlaufen zu werden. Und ob es die Masse der Apotheken tun, ist mindestens fraglich. Die Textaufgabe zeigt, dass es irre ist zu glauben, dass man 3,7 Millionen Einwohner jede Woche einmal testen kann. Allein der Verkehr, der dadurch entsteht, passt nicht durch die Straßen oder in die ohnehin vollen Busse. Und höchst fraglich ist auch der Umgang mit den dann positiv getesteten. Die fahren dann mit dem überfüllten BVG-Bus nach Hause und danach zum PCR-Test. Ein Testzentrum oder eine Teststelle, in dem der weitere Umgang mit den positiv getesteten nicht organisiert ist, ist keine Lösung. Und zur Textaufgabe gehört auch noch die Uhrzeit. Die Tests haben nur einen Wert für denselben Tag. Wenn Arbeitnehmer wenigstens einmal in der Woche um 6 ,7 oder 8 Uhr getestet auf Arbeit erscheinen sollen, müssen die Tests mindestens eine, besser zwei Stunden vorher möglich sein.

  5. 80.

    Es spricht nichts dagegen, sich vorab online zuhause zu registrieren (hier: https://test-to-go.berlin/testzentren-register/), den QR-Code, den man dann erhält, auszudrucken und zum Einscannen mitzubringen. So ist kein eigenes Smartphone nötig. Ich verstehe nicht, warum man das beim rbb dennoch behauptet.

  6. 79.

    Ganz scharfe Kritik an der Planung für die Coronaimpfung in Bernau .
    Uber 90 jährige sind bis jetzt noch nicht EINGELADEN !!!!!!! Werden Woche für Woche am Telefon vertröstet
    Und in die Warteschleife abgeschoben.

  7. 78.

    Helfen Sie mir auf die Sprünge, Reinhard. Aus welchem Grund soll eine Bundesregierung bitte ein Interesse an höheren Inzidenzzahlen und einem längeren Lockdown haben, der mit jedem weiteren milliardenteuren Tag am Ast sägt, auf dem eine Regierung sitzt? Konnte mir bisher niemand der ganzen Weltverschwörungs-Gates-Hellseher erklären. Sie sind ja sicherlich keiner. Also?

  8. 77.

    Altersgruppen
    "Fast jeder Deutsche, der unter 50 Jahre alt ist, nutzt ein Smartphone. In den Altersgruppen der 14- bis 29-Jährigen und der 30- bis 49-Jährigen sind Smartphones, mit einem Nutzeranteil von jeweils rund 98 Prozent, nicht mehr wegzudenken. Vor allem auch, weil die multifunktionalen Smartphones längst mehr sind als nur tragbare Telefone. Mit einem Nutzeranteil von fast 87 Prozent ist bei den 50- bis 59-Jährigen die Verbreitung der Smartphones ähnlich hoch. In der Altersgruppe 60 bis 69 Jahre nutzen/besitzen rund 73 Prozent der Personen ein Smartphone. Bei den über 70-Jährigen sind es immerhin noch 44 Prozent."

    Quelle "Statista"

  9. 76.

    Wie kommen Sie auf die Idee, dass nur jüngere Leute Smartphones besitzen? Ich bin 70 und nutze eines. Ich kenne auch eine 95-jährige Frau, die souverän mit ihrem iPhone umgeht. Wenn es da ein Problem gibt, dann eher ein soziales. Aber ein einfaches Mobiltelefon mit einet Prepaid-Karte ist auch nicht teuer. Ich empfinde es nur als diskriminierend, wenn immer unterstellt wird, dass ältere Leute zu blöd sind, ein Smartphone zu bedienen.

  10. 75.

    Es sollte schon allen klar sein, was die Folge der Massentests ist : Anstieg der neu gemeldeten Infektionen. Anstieg der Inzidenz ......

  11. 74.

    Ernsthaft, ich habe meine Eltern die ganze Zeit über besucht und es ist nichts passiert, wenn man sich an die einfachsten hygieneregeln hält.
    Nach ihrer Angst Logik dürften sie ihre Eltern nie wieder besuchen, weil irgendeinen Virus, Bakterie werden sie immer in sich tragen.

  12. 73.

    Leider wird es uns, die so ein Gerät ablehnen, demnächst immer schwerer gemacht werden! Bei der Sparkasse (wo ich aus einem anderen Grund ein Problem damit hatte, kein so'n Teil zu besitzen)wurde mir eiskalt gesagt "99,9% haben eine Smartphone".... und nun... friß Vogel oder stirb! Ganz tolle Nummer!!!

    Ausgrenzung ist vorprogrammiert, wie ich hier schon in anderen Antworten geschrieben habe!

  13. 72.

    Warum ist die in Berlin wohnenden Oma Ü70 noch ungeimpft? Meine Tante hatte die Einladung bekommen und ein paar Tage später die erste Spritze bekommen. Für den schnellen Termin hat sie gerne die einsame Busfahrt quer durch die Stadt in Kauf genommen. Es gab Biontech.

    Man munkelt übrigens, dass man auch Selbsttest in Bälde in Stückzahlen kaufen kann, mit dem man dann seine Eltern schützen oder den vor dem Babierstudio durchführen kann.

  14. 69.

    Ernsthaft? Das ist doch kein Grund. Sie haben Ihre Eltern bestimmt auch so getroffen. Mit Abstand war es die gesamte Zeit möglich. Unglaubwürdig Ihr Grund. Und der Test ist dann eh nur einmalig und für den Moment

  15. 68.

    Wer rennt denn jetzt eigentlich alles zum test und warum? Angeber die als erstes dabei sein wollen? Alle die die hinter den Coronamassnahmen stehen? Der reinste Kindergarten.
    Ich steh und stand noch nie hinter den verlogenen Maßnahmen.
    Dennoch hab ich meine Kontakte herunter geschraubt und halte mich an die Vorgaben. Warum also sollte ich mich testen lassen?
    Es mag Gründe geben. Ich bin mir aber sicher das die meisten Stürmer der Testzentren sensationsgeil sind.
    Und da stimme ich sogar mit dem König von Bayern überein. Man braucht nicht alles machen was erlaubt ist.

  16. 67.

    Zum Lösen von Textaufgaben bedarf es mehr als der reinen Rechenkunst. Man muss zuerst deb Inhalt der Aufgabe erfassen. Auch Sie haben nicht verstanden, dass es nicht bei den paar Testcentren bleiben soll und deshalb den Fehler bei der Rechnung nicht erkannt.

    Eine weitere Unbekannte ist die Testwilligkeit der Bevölkerung. Bekannt ist aber z.B., dass sich in Bayern nur ein kleiner Teil der Lehrer regelmäßig kostenlos testen lässt.

  17. 66.

    Zum Glauben gehe ich in die Kirche. Ich weiß, dass es längst auch Anbieter jenseits der Arztpraxen gibt, die Schnelltest anbieten und hatte das auch in meinem Kommentar geschrieben.

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