Senat beschließt Corona-Lockerungen - Ab Freitag ist in Berlin wieder das Einkaufen ohne Maske möglich

Di 29.03.22 | 20:25 Uhr
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Symbolbild: Menschen laufen über die Einkaufsstraße am Kudamm in Berlin. (Quelle: dpa/F. Sommer)
Video: Abendschau | 29.03.2022 | Tobias Schmutzler | Bild: dpa/F. Sommer

Ein Großteil der Corona-Maßnahmen entfällt ab Freitag in der Hauptstadt. Übrig bleiben vor allem Masken- und Testpflicht in verschiedenen Bereichen. Nicht alle sind mit den neuen Regeln einverstanden.

Die meisten Corona-Regeln fallen in Berlin bald weg. Stattdessen gelten von Freitag (1. April) an nur noch eine Reihe sogenannter Basisschutz-Maßnahmen. Das hat der Senat am Dienstag beschlossen.

So muss beim Einkaufen keine Maske mehr getragen werden.

Testpflicht bleibt in Schulen bestehen

Auch in den Schulen entfällt die Maskenpflicht. Dafür sind weiterhin drei Corona-Tests pro Woche vorgeschrieben, von Freitag an auch für geimpfte und genesene Personen, egal ob Schüler, Lehrkräfte oder andere Angestellte. Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse plädierte am Dienstag dafür, freiwillig Maske zu tragen.

Maskenpflicht nur noch in ÖPNV oder Arztpraxen

Die Maskenpflicht gilt ab Freitag weiterhin im öffentlichen Personennahverkehr und in Einrichtungen wie Arztpraxen, Krankenhäusern, Tageskliniken, Pflegeeinrichtungen und Obdachlosenunterkünften.

Auch in geschlossenen Räumen gilt für Besucher, Patienten und deren Begleitpersonen sowie für Bewohner eine Maske zu tragen, wenn sie sich außerhalb ihres Zimmers aufhalten. Ausgenommen sind Schwerstkranke. Beschäftigte müssen bei der Versorgung von Patientinnen und Patienten in geschlossenen Räumen und im Freien Maske tragen.

Testpflicht - auch für Geimpfte und Genesene

Außerdem gilt für den Zutritt zu Krankenhäusern, Gemeinschaftseinrichtungen für Asylbewerber und Geflüchtete, Justizvollzugsanstalten und Heimen der Jugendhilfe eine Testpflicht - auch für geimpfte und genesene Personen.

Auch in Pflegeeinrichtungen müssen Besucherinnen und Besucher getestet sein. Für Bewohner ist ein Corona-Test pro Woche vorgeschrieben. Mitarbeiter müssen sich zweimal wöchentlich testen lassen, wenn sie geimpft oder genesen sind.

Weiter gelten außerdem die Regelungen zur Isolation von Personen, die positiv auf eine Infektion mit dem Coronavirus getestet wurden. Die gleichen Regeln gelten für diejenigen, die vom Gesundheitsamt als enge Kontaktperson eingestuft wurden und weder geimpft noch genesen sind.

Das Land Berlin übernimmt mit den neuen Regelungen die Vorgaben des Infektionsschutzgesetzes des Bundes, wie die Senatskanzlei am Dienstag mitteilte.

Einige Gesundheitsstadträte sehen Lockerungen skeptisch

Die Mehrzahl der Gesundheitsstadträte aus den Berliner Bezirken sieht die Lockerungen skeptisch. Neun der zwölf zuständigen Stadträte sowie ein halbes Dutzend Amtsärzte forderten vor der Senatsentscheidung am Dienstag, Maskenpflicht in Innenräumen, Abstandsgebote, Hygienekonzepte und zum Beispiel Zugangsbeschränkungen bei Veranstaltungen abhängig vom Impfstatus beizubehalten. Busse und Bahnen sollten weiterhin nur Geimpfte, Genesene oder negativ Getestete nutzen dürfen.

In einer vom Gesundheitsstadtrat in Mitte, Christoph Keller, veröffentlichten gemeinsamen Erklärung heißt es, die Maßnahmen sollten zunächst bis Ende April befristet sein. "Wir fordern die Landesebene auf, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um rechtssichere Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie zu verlängern."

Bei einer Sondersitzung der Gesundheitsminister am Montag gab es keine Mehrheit für die Forderung, auf die weitreichenden Lockerungen bis Mai zu verzichten und das Bundes-Infektionsschutzgesetz erneut entsprechend zu ändern. Dafür hatten sich mehrere Bundesländer ausgesprochen, darunter auch Berlin.

Sendung: Abendschau, 29.03.2022, 19:30 Uhr

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127 Kommentare

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  1. 127.

    "Der Bürger WILL nicht geschützt werden und braucht keinen Nannystaat. Jeder kann sich selber schützen. Z.b. durch die vierte Impfung demnächst."
    ich bin ja auch gegen Bevormundung, aber in Situationen, wo der Bürger sich nicht ausreichend schützen kann sollte der Staat dafür sorgen. Selber eine Maske zu tragen (und impfen) reicht nicht aus.

    In meinem Kommentar 17. habe ich das in einem fiktiven Zahlenbeispiel erläutert:
    Risiko durch Aerosole: 1:25 Vulnerabler mit Maske, Infizierter ohne
    Risiko durch Aerosole: 1:625 Vulnerabler mit Maske und Infizierter mit Maske.
    Wenn im ersten Fall (1:25) eine Infektion (statistisch) nach 1 Jahr auftreten würde,
    würde sie im zweiten Fall nach 25 Jahren auftreten. (mehr dazu siehe mein Kommentar 17.)

    Deshalb halte ich die Maskenpflicht an Orten die Vulnerable nicht vermeiden können (Supermarkt, Behörden etc.) für notwendig.

  2. 126.

    Hallo Matthias,

    "in den jeweils zurückliegenden 4(!) Wochen etwa 500 Menschen mit Corona-Symptomen verstorben sind." Woche für Woche meinten Sie sicherlich.

    Etwa 1000/Woche laut RKI Wochenbericht und wenn wir -40% "mit Corona verstorben" abziehen, der dänischen Studie folgend, vielleicht ein bisschen mehr abziehen kommen wir auf ca. 500 / Woche.

    https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/Wochenbericht/Wochenbericht_2022-03-24.pdf

    Seite 19, (die letzten drei Wochen (grau unterlegt) werden ja noch Nachmeldungen erwartet.)
    oder habe ich das irgendwie falsch gelesen.

  3. 125.

    "Die Maskenpflicht im Einzelhandel aufzuheben ist verantwortungslos gegen über dem dort arbeitenden Personal"

    Guter Witz. Das Personal dort trägt so gut wie nie eine Maske. Das ist verantwortungslos gegenüber den Kunden.
    Suprmarktangestellte haben täglich Kontakt zu zehntausenden Menschen. Für die Angestellten galt die Pflicht NIE.

  4. 124.

    "dass bei diesen Infektionszahlen die Bürger nicht mehr geschützt werden. "

    Der Bürger WILL nicht geschützt werden und braucht keinen Nannystaat. Jeder kann sich selber schützen. Z.b. durch die vierte Impfung demnächst.

  5. 123.

    Glückliche Berliner. Haben auch lange genug gelitten unter diesem "Senat".
    In MV geht der Zirkus noch bis zum Sanktnimmerleinstag weiter.

  6. 122.

    Wir sollten alle Respektvoll miteinander umgehen
    Maske tragen, dort wo viele Menschen auf engem Raum sind, dort wo es halt Sinnvoll ist, ist doch das mindeste was man jedem zumuten kann
    Das man sich als dreifachgeimpfter anstecken kann und das mit Symptome habe ich die letzten Wochen an mir selbst bemerkt, wusste es natürlich auch schon vor meiner coronaerkrankung
    Hassen tue ich niemanden hier, ich kenne die Umstände jedes einzelnen hier ja garnicht

  7. 121.

    Hallo Sascha1,
    nur ganz kurz: Der Appell zum Maskentragen geht an alle.

  8. 120.

    Genau dasselbe werde ich wie in Kommentar 106 schon erwähnt auch tun, um die egal wie oft Geimpften zu schützen. Insbesondere die demaskierten Geimpften, die glauben, eine Impfung könne vor Ansteckung (andere anstecken oder angesteckt werden) schützen. Auch vor dem Hintergrund die demaskierten Geimpften vor einem schweren Krankheitsverlauf zu bewahren, trage ich weiterhin freiwillig eine Maske. Als Ungeimpfter trage ich aus Solidarität zum Schutz für die Geimpften vor deren möglichen schweren Krankheitsverlauf bei Impfdurchbruchs gerne weiterhin die Maske.

    Ich finde, auch wenn mich Geimpfte aufgrund meines Impfstatus hassen und als gefährliches Feindbild betrachten, fühle ich mich auch denjenigen solidarisch verpflichtet und schütze sie ohne selbstschützender Schutzimpfung dank FFP2-Alltagsmaske.

  9. 119.

    "Gehen Sie doch einfach mit gutem Beispiel voran und tragen Sie weiterhin eine Maske.
    Damit erreichen Sie mehr als mit Gezeter und Trotz, glauben Sie mir!"

    Huch, da hab ich mich doch glatt verlesen. Ich dachte, da stand:

    "Gehen Sie doch einfach mit gutem Beispiel voran und tragen Sie endlich eine Maske.
    Damit erreichen Sie mehr als mit Gezeter und Trotz, glauben Sie mir!"

    und ginge an die Adresse der Impfverweigerer. Schade, hab ich mich geirrt. Dabei hätte das ja viel besser gepasst.

  10. 118.

    Genau das selbe werde ich auch tun, um die Ungeimpften Querulanten zu schützen aus Solidarität

  11. 117.

    Kleiner Tipp: Sie schützen nur sich selbst. Es existiert kein Fremdschutz. Schon gar nicht mit Impfung.

  12. 116.

    "Aber hey, noch ist nicht alle vorbei." [sic]

    Lieber Klaus,
    von wem sind Sie denn eigentlich mehr enttäuscht - von Ihren Mitbürger*innen, die sich über die Erleichterungen freuen oder vom Berliner Senat?

    Und um es positiv auszudrücken:
    Gehen Sie doch einfach mit gutem Beispiel voran und tragen Sie weiterhin eine Maske.
    Damit erreichen Sie mehr als mit Gezeter und Trotz, glauben Sie mir!
    (Wenn es Ihnen um die Sache geht...)

  13. 115.

    Zumindest dürfte der Maskenzwänge im Nahverkehr die Autoverkäufer freuen."
    Klar, wer kennt das nicht? Bevor ich mir für einige Minuten am Tag sone Maske für einige Cent ins Gesicht setzte verschulde ich mich lieber für die nächsten Jahre und hab dann auch noch, quasi gratis dazu, das Recht mich jeden Tag aufs Neue über die hohen Spritpreise zu ärgern.
    Schön blöd, wer sich da für die Maske entscheidet.

  14. 114.

    Ich finde Ihre Aussage dermaßen anmaßend das einem eigentich die Worte dazu fehlen.
    Erstens sind DIE Menschen nicht zu „blöde“ etwas zu tun wenn man davon überzeugt ist.
    Zweitens: seit 2 Jahren tragen wir die Masken, anfangs reichte ein einfaches Tuch was den Mund bedeckte, dann folgten die Stoffmasken, genäht und verkauft in Windeseile von diversen Leuten, dann folgten die OP-Masken, dann die FFP2 Masken von den Krankenkassen finanziert, dann ein Wechsel wieder OP-Masken und so ging es weiter und weiter. nun stellt sich doch langsam die Frage wann soll denn endlich mal Schluss sein?
    Jeder kann doch selber entscheiden ob er die Maske trägt oder nicht oder ist man als erwachsener Mensch nicht (mehr) in der Lage sein Tun selber zu bestimmen. Muß es eine Verordnung sein ohne die es nicht mehr geht. Wer wollte ist geimpft zwischenzeitlich sogar mehrfach und so weiß jeder auf was er sich einlässt. Es reicht nun wirklich oder soll es noch Jahre gehen????

  15. 113.

    Na klar, wegen der Maskenpflicht im ÖPNV kaufen sich die Leute Autos, Sprit ist ja auch gerade sehr günstig. Irgendwie muss man den ganzen Grundrechtseinschränkungen ja endlich etwas entgegensetzen.

  16. 112.

    Ich habe mit Asthma zu tun und freue mich sehr darüber das endlich diese Maskenpflicht fällt und ich wieder frei Atmen kann und mich nicht mehr von den Menschen beleidigen und Anmachen lassen muss das ich keine Maske trage ( die ich aus diesem Grund trotz eines Attestes vom Arzt soweit es mir möglich war trug ) Ich habe jetzt 2 Jahre alles mitgemacht was uns abverlangt wurde ; Impfen, Boostern, Maske , Keine Urlaubsreise, so wenig Leute wie möglich treffen usw. Es reicht jetzt !!!!!!!! Ich will mein Leben zurück !!!!!!!!!! Und wer die blöde Maske tragen will der soll sie doch tragen, in anderen Ländern trägt man sie schon seit Jahren auch OHNE GESETZ !!!!!!!!!!!!!!

  17. 111.

    Das dürfen die Mitarbeiter selbst entscheiden und gern können Sie woanders einkaufen, aber selbst diesen Respekt scheinen Sie nicht zu haben! " Mein Supermarkt" ....alles klar!

  18. 110.

    Wenn Sie schon von gesundheitsfördernden Maßnahmen sprechen, wie sieht es mit den 30 % Übergewichtigen aus, die sich mit Ihrem Lebenswandel zum größten Teil selbst zur Risikogruppe gemacht haben? Bluthochdruck, Diabetis, geschwächte Lunge und Immunsystem. Nur das fatale ist wohl, daß sowohl Wirtschaft als auch Pharmazie an dieser Gruppe bisher gut verdient haben. Tendenz steigend und immer jünger.

  19. 109.

    Ich werde weiterhin mit Maske einkaufen,um die Ungeimpften zu schützen. Freiwillig. Aus Solidarität.

  20. 108.

    Warum gehen Sie nicht in einen anderen Supermarkt????

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