Trotz Corona-Lockerungen - Bildungssenatorin Busse ruft Schüler zum weiteren Tragen einer Maske auf

Mo 04.04.22 | 09:08 Uhr
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Schulunterricht an einer Schule in der Coronazeit. (Quelle: dpa/Christoph Schmidt)
Audio: Inforadio | 04.04.2022 | Torsten Sydow | Bild: dpa-Symbolbild/Christoph Schmidt

Schülerinnen und Schüler müssen in Berlin seit Freitag keine Masken mehr tragen. Die Bildungssenatorin kritisiert diesen Beschluss des Bundes und plädiert weiter zur Maske. Zudem sind tägliche Tests an den Schulen nach den Osterferien geplant.

Die Berliner Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse (SPD) hat erneut dringend dazu aufgerufen, dass Schülerinnen und Schüler in den Schulen auch weiterhin Masken tragen.

Busse kritisierte zudem den vom Bund beschlossenen Wegfall der Maskenpflicht an Schulen. Sie habe sich eine andere Regelung gewünscht, sagte Busse am Montag im rbb24 Inforadio.

Die Maskenpflicht war in Berlin zu Freitag ausgelaufen. Dennoch hätten viele Schülerinnen und Schüler weiter eine Maske getragen, erklärte Busse weiter. "Die meisten haben sie noch getragen", so Busse weiter. Sie sprach von einem gemischten Bild.

Tägliche Tests nach den Osterferien

Jetzt mache man das Beste aus der Situation, indem man in den Schulen weiter dreimal die Woche auf das Coronavirus teste. Dafür gebe es noch Millionen von Schnelltests. Andere Möglichkeiten gebe es derzeit nicht, so Busse.

Der Senat plant außerdem, dass in der ersten Woche nach den Osterferien sogar täglich getestet wird, sagte die Bildungssenatorin. So wolle man verhindern, dass das Virus von Reisenden wieder in die Klassen getragen werde. Darüber sei man aber noch im internen Austausch. Eine Entscheidung darüber solle demnächst fallen, so Busse.

Bereits 40 Millionen Corona-Tests verteilt

Desweiteren ist geplant, den Kindern noch vor Ferienbeginn Tests mit nach Hause zu gegeben. Damit könnten sie sich dann bereits am Sonntag vor dem Schulstart testen.

Nach Busses Angaben haben Berliner Schulen inzwischen 40 Millionen Coronatests ausgeteilt. "Wir haben noch Millionen von Tests und können also locker bis zu den Sommerferien kommen", ergänzte Busse.

Keine Maskenpflicht in Brandenburg seit Montag

Auch in Brandenburg besteht seit Montag keine Maskenpflicht mehr an den Schulen. Schülerinnen und Schüler, die weder geimpft noch genesen sind, müssen sich jedoch wie bisher an mindestens drei von der jeweiligen Schule bestimmten Tagen pro Woche auf eine Covid-Infektion testen.

Lehrkräfte und andere Schulmitarbeiter, die weder geimpft noch genesen sind, müssten sich täglich auf Corona testen lassen, hieß es weiter.

Sendung: rbb24 Inforadio, 04.04.2022, 6 Uhr

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45 Kommentare

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  1. 45.

    Ich denke, dass die Entscheidung der Regierung kompetent und richtig war. Frau Busse scheint dagegen die Zeichen der Zeit nicht wahrzunehmen. Maske war gestern, Frau Busse! Die Maske war natürlich eine Qual für alle. Für Lehrer und Schüler. Aber sie war eben notwendig. Jetzt sollte man die Experten ebenso beim Wort nehmen. Die Maskenpflicht in den Schulen ist aufgehoben!

  2. 44.

    Wie alt sind Sie denn? Brauchen Sie ständig jemanden, der Sie an die Hand nimmt? Alle haben nach Selbstbestimmung und Eigenverantwortung gerufen, jetzt ist das gegeben und wieder falsch? Alles kann - nichts muß!

  3. 43.

    Interessant. und wie vereinbaren Sie diese missbräuchliche Ausübung des HAusrechts mit der Schulpflicht?

  4. 42.

    Müssen die Kinder eben nicht.
    Aber hier wird ein sozialer Druck aufgebaut, angefangen von der Senatorin, die ja nur "empfiehlt", wo kein Gesetz das mehr deckt.
    Und in der Schule "empfehlen" die Lehrer natürlich auch nur, bis in so einer dritten Klasse (wie bei uns) natürlich doch wieder fast alle Kinder mit der Maske dasitzen.
    Fein geregelt...
    Aber nach den Osterferien wird das schon werden; im Moment sind bloß noch viele so wild auf die Maske, damit der teure Urlaub nicht gefährdet wird, so jedenfalls meine Erfahrung... :-)

  5. 41.

    Die Schüler haben genug gelitten. Hat niemand gestern der Dame vom Ethikrat zugehört?

    Es ist schon paradox. Da werden Dinge die sich wunderbar recyclen lassen (Einwegbesteck, Pappteller, Plasteflaschen) verboten - aber hier sterben Tausende Bäume sinnlos (!) weil man das Papier braucht um aus ihrem Holz nutzlose und überflüssige Hinweisschilder herzustellen/zu drucken, die auf einen Maskenzwang hinweisen den es nicht mehr gibt.

    Die Straßengräben und Grünflächen werden von tausenden getragenen Masken gesäumt - Jungvögel verhedddern sich darin, weil die Alttiere dieses zum Bau der Nester verwenden, und gehen ellendig daran zu Grunde. Die Chemie aus den Masken geht ins Grundwasser und wir nehmen das durch unser Wasser wieder auf.

    Wo sind denn hier die Grünen und ihre Freunde (DUH, Grrenpeece? )?

    Vielleicht werden durch die Masken am Tag 20, 30 Infektionen verhindert und auf später veschleppt aber was ist mit dem gigantischen Schaden für unsere Umwelt?

  6. 40.

    Auch Internatsschüler haben Familien. Und im Internat sind nicht nur Kinder/Jugendliche, es gibt natürlich auch Menschen, die sich um die Erziehung kümmern - neben Lehrern. Kinder leben nie nur unter Kindern.

  7. 39.

    Da hätte ich mal eine Frage: Wie sieht das eigentlich in großen Internatsschulen wie Salem aus?

  8. 37.

    Als diese Bildungssenatorin antrat, war ich hoffnungsvoll, dass nun für die Berliner Schülerinnen und Schüler sich einiges bessern würde. Doch weit gefehlt. Wenn sie erleben könnte, wie sehr sich Grundschüler gefreut haben, als sie am Freitag keine Maske mehr tragen mussten, würde sie so etwas nicht sagen.
    Wenn sie erleben würde, wie riesengroß die Defizite durch zwei Jahre Corona-Regeln an den Schulen sind, würde sie anders handeln.
    Statt nachhaltig die Unterrichtsqualität zu verbessern, wird weiter überlegt, wie man die armen Kinder in die Quarantäne testen kann.
    Ich arbeite seit einer Woche an einer Berliner Grundschule im Programm "Stark trotz Corona" - es ist erschütternd, was sich da offenbart und diese Frau hat nichts weiter zu tun, als die Schüler zum weiteren Maskentragen aufzurufen.

  9. 36.

    Sie wissen aber schon, dass man Corona in kurzen Abständen immer wieder bekommen kann? Es gibt halt keine Immunität gegen Corona.

  10. 35.

    Das Verhalten der Bildungssenatorin stößt bei mir mittlerweile auf wenig Verständnis. Am letzten Freitag gab es an unserer Grundschule ein großes Aufatmen unter den Kindern und ich habe in viele fröhliche Gesichter gesehen.

    Im übrigen gestaltet sich der Umgang mit der Maske bei uns weitgehend problemlos. Dazu bedarf es keiner Aufrufe oder "Empfehlungen" in die eine oder andere Richtung und ich lehne es ab, dass entsprechender Druck aufgebaut wird. Das Prinzip der Freiwilligkeit funktioniert in meinem Kollegium und unter den Schülern.

    Omikron ist bei uns im Februar und März durchgerauscht, Kollegium und Schüler haben sich größtenteils infiziert, fast durchgehend mit milden Verläufen. Seit zwei Wochen haben wir kaum noch neue Fälle. Insofern sind weitere Schritte zur Normalität nachvollziehbar und auch geboten.
    Und wenn sich nach den Osterferien die Inzidenz mindestens halbiert haben wird, stellt sich auch zunehmend die Sinnhaftigkeit dieses regelmäßigen Massentestens.

  11. 34.

    Kaum; das Hausrecht greift ohne weiteres gegenüber schulfremden Drittem, im Verhältnis zwischen Schule und Schülern dürften noch andere Gesichtspunkte bei der Abwägung eine Rolle spielen, wenn man denn zu Abwägungen bereit ist; das von Sascha T. zitierte Schreiben ist m.E. unsäglich

  12. 33.

    Lesekompetenz! Ja, es geht im Artikel um Schule und Schulkinder. Und nochmal, gerne auch zum 21. Mal: Schulkinder haben Familien und Freunde, und in Familien und Freundeskreisen gibt es Vulnerable. Zum Beispiel - in Familien durchaus nicht selten - kleine Geschwister unter 5, die noch kein Impfangebot hatten.
    Jetzt erklären Sie mal einem Drittklässler, der seinem vulnerablen Geschwisterchen Corona aus der Schule mitgebracht hat, weil die Menschen um ihm herum Maske tragen doof finden, "ist ja nicht dein Problem".
    So viel Ignoranz und Egoismus Ihrerseits ist kaum noch zu ertragen.

  13. 32.

    Sie liegen schon wieder daneben. Ich bin seit bald 16 Jahren im Schuldienst. Und daher weiß ich auch, was Fürsorgepflicht gegenüber den Kindern, die vor einem sitzen, gehört. Übrigens kann jeder Kollege seinen Unterricht nach eigener pädagogischer Verantwortung gestalten, dafür bedarf es nicht Beschlüssen der Schulkonferenz. Das steht im Schulgesetz, aber das wissen Sie bestimmt.

  14. 31.

    @Joring: Satire oder Ernst? Ich hoffe, Satire, ich befürchte Ernst. Schauderhaft.

  15. 30.

    Hausrecht! Ist ihnen bekannt? Dazu braucht es weder GEV noch Schulkonferenz. So wie jeder Supermarkt sein Hausrecht im Bezug auf das Tragen einer Maske ausüben kann, ist das auch jeder Schule möglich. Ist im übrigen wie mit dem Handyverbot an den Schulen, einer setzt es durch, der andere nicht. Trotz allem ist dieser HickHack natürlich unerträglich.

  16. 29.

    Hallo Frau Busse,

    an meinem OSZ tragen ca. 90 % keine Maske mehr. Ein Hinweis auf fehlenden Infektionsschutz sowie Wunsch der Schulleitung und Senatsverwaltung Masken zu tragen, führten nur zu einem müden Lächeln bei den SuS.

    Grüße
    Ihr Lehrer

  17. 28.

    Nicht falsch verstehen
    Alles vollhamstern ist nicht in Ordnung, da gebe ich Ihnen recht, das machen aber auch Kunden ohne Maske

  18. 27.

    Und das selbe Verhalten habe ich bei Maskenunwilligen heute morgen auch schon erlebt
    Doppelt Solidarisch oder ??
    Hamstern geht nicht, wie sie es auch schon sagen
    Aber dann noch ohne Maske, munter die Viren i der Gegend rumschleudernd
    Wenn der Maskenverweigerer in Ruhe einkaufen will, dan last auch die Leute in Ruhe, die sich ganz einfach nur schützen wollen

  19. 26.

    was soll das vielstimmig sinnlose Gemecker über das bißchen Stück Stoff, das andere (wenn es denn freiwillig getragen wird) vor einer Infektion schützt (die ich gereade Omikron-mäßig hinter mir habe)?

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