Krankenhausreform - DRK-Klinikum in Berlin-Mitte steht offenbar vor dem Aus

Mo 20.01.25 | 14:33 Uhr
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DRK Klinikum Berlin Mitte, Drontheimer Straße, Berlin-Mitte, aufgenommen am 25.07.2024. (Quelle: Picture Alliance/Schoening)
Video: rbb24 Abendschau | 20.01.2025 | F. Drescher | Bild: Picture Alliance/Schoening

Das Deutsche Rote Kreuz in Berlin will seine Standorte in Westend und Mitte zusammenführen. Die Gewerkschaft Verdi spricht mit Blick auf das Haus in Mitte vom ersten Standort der Stadt, der infolge der Krankenhausreform verloren gehe.

Die DRK-Kliniken in Berlin haben angekündigt, in den nächsten Jahren ihre Standorte Westend und Mitte zusammenführen. Die dafür notwendigen Umbauarbeiten sollen im kommenden Jahr beginnen, hieß es in einer Pressemitteilung. Mehrere Bereiche wie Lungenheilkunde, Gefäß und Palliativmedizin sollen demnach dann nur noch am Spandauer Damm in Westend angeboten werden.

Zur Begründung hieß es, mit der Krankenhausreform gelte es, Angebote zu bündeln und Spezialisierung voranzutreiben sowie neue ambulante Möglichkeiten zu schaffen. Die DRK-Kliniken wollten das nun aktiv angehen, um die Prozesse selbst gestalten zu können, teilte der Geschäftsführer der DRK-Kliniken, Christian Friese, mit.

Im ärztlichen Dienst werden Stellen vielleicht nicht nachbesetzt

An der Versorgung der Patientinnen und Patienten ändert sich demnach "in den kommenden Monaten" nichts. Auch für die Mitarbeitenden gebe es zunächst keine Veränderungen, weil der Standort Westend nun erst noch umgebaut werden müsse. Allerdings sollen im ärztlichen Dienst gegebenenfalls Stellen nicht mehr nachbesetzt werden.

Was sich am Standort Mitte dann im Detail ändern werde, sei "zum aktuellen Zeitpunkt noch offen", heißt es in der Mitteilung.

Die Gewerkschaft Verdi teilte am Montag mit, das 260-Betten-Haus in der Drontheimer Straße sei damit der erste Standort in Berlin, der aufgrund der aktuellen Finanzierungskrise und der Umstrukturierungen infolge der Krankenhausreform verloren gehe.

Im Westend schließt die Kinderchirurgie

Nach Angaben von Verdi befinden sich mehrere Krankenhäuser im Insolvenzverfahren oder stehen kurz davor. Die Gewerkschaft forderte vom Senat eine Standortsicherung für alle Krankenhäuser. Die Geschäftsführung der DRK-Kliniken forderte Verdi auf, betriebsbedingte Kündigungen auszuschließen.

Als Folge der Krankenhausreform hatte die Geschäftsführung im Dezember bereits angekündigt, dass die Kinderchirurgie am Standort Westend schließen soll.

Neben den Kliniken in Mitte und Westend betreiben die DRK-Kliniken Berlin noch ein Krankenhaus in Köpenick sowie ein Pflegeheim und ein Hospiz. Insgesamt sind dort mehr als 3.900 Mitarbeiter beschäftigt.

Sendung: rbb24 Abendschau, 20.01.2025, 19:30 Uhr

55 Kommentare

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  1. 55.

    Ich bin für ein Schwestern und Pfleger-Heim für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der DRK-Kliniken in Berlin. Dann könnte man dadurch Haus sinnvoll umwidmen und sozialen Mehrwert als DRK stiften.

  2. 54.

    Der Staat sind auch sie. Möchten Sie mehr GKV beitrag und Steuern zahlen (Investitionen in KH trägt die öffentliche Hand) damit es Medizin ohne Kardio/Trauma/Neuro - drei U-Bahnstationen näher gibt? Oder ins Jüdische das 500 Meter (!) Entfernt auf der anderen Seite der Ubhandtation ist?

    Schlechtere Quali zu mehr Geld?
    Ich glaube nicht.

    Es muss das Personal vom DRK nur gute Angebote zur Übernahme in andere Häuser bekommen zu guten Arbeitsbedingungen! Die werden ja weiter Gebraucht, nur hoffentlich in größeren Teams und mit besserem Setting
    Ich glaube nicht…

  3. 53.

    Überlaufen ist die ZNA am CVK ja nur weil man nicht hinterher kommt..
    Mit mehr Räumlichkeiten und mehr Personal (zB den Kolleg*innan aus der Dronthe) macht es doch Sinn die Pats am CVK zu versorgen anstatt in einem „Krankenhaus“ ohne Kardio, Neuro und Unfallchirurgie.

    Der Wandel muss halt mit einer Aufstockung der Kapazitäten in den Maximal und Regelversorgern einhergehen. Und die kleinen Klitschen im städtischen Raum sind halt nicht nur unnötig sondern auch Patient*innengefährdend….

  4. 52.

    Gab es nicht. Die wurden teilweise wochenlang freigehalten, ohne dass sie gebraucht wurden.
    Und was bringen mehr Betten, wenn das Personal dafür fehlt?

  5. 51.

    Ich meinte vereinfacht nur: Wenn es mehr Patienten gibt, sollten Krankenhäuser nicht geschlossen werden.

  6. 50.

    Wenn das Krankenhaus in einem anderen "Kiez" ist geht in Berlin die Welt unter. Das ist ein sehr schönes Beispiel für die berliner Anspruchshaltung und Arroganz. In der Republik gibt es ganze Regionen in denen die stationäre Versorgung eben nicht 5 oder 6 S-Bahnstationen entfernt ist.

  7. 49.

    Die nächste Pandemie wird kommen , wat dann .
    Damals hatten wir schon zu wenig Intensivbetten.
    Allet vergessen in Politik und RBB.
    Naja, man lernt immer dann wenn es eng wird.

  8. 48.

    Würden Sie das über die Feuerwehr auch sagen?
    Es gibt staatliche Bereiche die sollten nicht der Wirtschaftlichkeit unterliegen. Armee, Feuerwehr, Polizei und Krankenhäuser sollten u.a. dazugehören.

  9. 47.

    Es ist aber nicht die Aufgabe der Krankenhäuser und Rettungsstellen die Probleme des ambulanten Sektors auszugleichen. Ja, auch dort muss sich etwas tun. Aber machen wir uns nichts vor. Umsonst wirds das nicht geben. Entweder erhöht man die Einnahmen (Beiträge, neue Einnahmequellen) oder man senkt die Kosten, womit man auch schnell bei Leistungskürzungen ist. Ich sehe allerdings derzeit weder bei den Bürgern noch in der Politik die Bereitschaft da etwas grundlegend zu ändern.

  10. 45.

    Schon seit einiger Zeit muss man auf Arzttermine länger warten als früher. Der Bedarf an medizinischer Versorgung ist deutlich gestiegen, warum weiß jeder selbst. In solch einer Zeit Krankenhäuser zu schließen, ist deshalb unverantwortlich.

  11. 44.

    In Berlin gibt es etwa 30% mehr Betten, als nötig.

    Fast jedes Krankenhaus in Berlin hat eine Auslastung von unter 80% und ist daher kaum wirtschaftlich.

    Der Abbau der überzähligen Betten und der Verpflichtung zur ambulanten OP müssen schnell umgesetzt werden.

  12. 43.

    Nein, man hat eher zu viel Krankenhausbetten als zu wenige. Die Auslastung ist natürlich auch unterschiedlich. Bundesweit liegt man ca. bei einer durchschnittlichen Auslastung von ca. 70 %. Trotz gesunkener Bettenzahl ging die Auslastung in den letzten 30-40 Jahren zurück, da auch die Verweildauer im KH deutlich zurückgegangen ist.

  13. 42.

    Dass das kein Problem ist stimmt in meinen Augen nicht. Ich arbeite im Virchow Klinikum und schon jetzt ist sowohl die Rettunggstelle überlaufen, als auch die Stationen. An manchen Tagen kann man aus Kapazitätsmangel keine Patienten mehr aufnehmen!

  14. 41.

    Kopf hoch, es wird auch nicht schaden, weniger Kapazitäten zu haben, wenn die geburtenstarken Jahrgänge demnächst mehr Bedarf haben werden. Die wollen/wählen es doch so. Reisende soll man nicht aufhalten.

  15. 37.

    Es geht um 500 Arbeitsplätze - was macht Wegner und Opposition jetzt?

  16. 36.

    Kennen Sie die Klinik? Jede Familie sollte die 800m mehr zum Jüdischen in Kauf nehmen. Wenn man etwas hat, wird man eh woanders hin verlegt…

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