Coronavirus in Brandenburg - Nonnemacher hält Testpflicht an Schulen für möglich

Gesundheitministerin Nonnemacher bezeichnete die derzeitige Entwicklung der Pandemie in Brandenburg als "außerordentlich besorgniserregend". Die Landesregierung muss nun entscheiden, wie eine Rückkehr zum Präsenzunterricht möglich sein könnte.
Brandenburgs Landesregierung will kommenden Dienstag zusammenkommen und beraten, wie es nach den Osterferien in den Schulen weitergehen soll. Das Gesundheitsministerium erwartet im Laufe des Tages eine Zuarbeit des Bildungsministeriums, so Ministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) im Gesundheitsausschuss des Landtags.
Laut Nonnemacher steht zur Absicherung des Unterrichts unter anderem eine Testpflicht für Schüler und das Schulpersonal im Raum. Sollte die Landesregierung am Dienstag eine solche Regel beschließen, dürften Schulen nur noch mit einem Negativ-Test betreten werden. Die Länder Sachsen-Anhalt und Niedersachsen hatten eine solche Testpflicht bereits angekündigt.
Präsenzunterricht zeitweise ausgesetzt
Das Bildungsministerium hatte die Pflicht zum Präsenzunterricht in Brandenburg bis zu den Osterferien ausgesetzt. Dies galt für alle Jahrgangsstufen mit Ausnahme der Abschlussklassen. Damit konnten bis zu den Osterferien die Eltern und Erziehungsberechtigten entscheiden, ob die Kinder vor Ort am Unterricht teilnehmen.
Die Kultusminister hatten unterdessen in einer Erklärung kritisiert, dass Schulschließungen nicht allein vom Inzidenzwert abhängig gemacht werden sollten. Vermehrte Tests bei Schülern und Lehrpersonal führten unweigerlich zu höheren Inzidenzwerten. Bei Entscheidungen über Schulschließungen sei daher zu prüfen, welche anderen Kriterien mit in Betracht gezogen werden könnten.
Sorge über Verbreitung der Coronavirus-Variante B 1.1.7
Im Gesundheitsausschuss des Landtags äußerte sich Nonnemacher zudem besorgt über die Zahl der Infektionen mit Coronavirus-Varianten im März. In der vergangenen Woche machte die Mutante B.1.1.7 demnach fast die Hälfte (42,5) der Corona-Fälle aus, wie das Brandenburger Gesundheitsministerium am Donnerstag mitteilte.
Mit Beginn des Monats waren es noch 29,5 Prozent. Diese Variante wurde zuerst in Großbritannien entdeckt, sie gilt als deutlich ansteckender als frühere Corona-Varianten. Bundesweit liegt der Anteil der Varianten nach Daten des Robert Koch-Instituts deutlich über 70 Prozent - Tendenz steigend.
Sendung: Inforadio, 01.04.2021, 15 Uhr