Neuinfektionen steigen berlinweit an - Friedrichshain-Kreuzberg: Corona-Anstieg nach Partys bei jungen Erwachsenen

Fr 18.09.20 | 19:42 Uhr
Menschen feiern im Park (Quelle: imago images/Paul Weisflog)
Bild: Symbolbild-imago-images/Paul Weisflog

Die Zahl der neuen Coronafälle in Berlin ist am Freitag um 186 angestiegen - und damit um so viele wie seit April nicht mehr. In Friedrichshain-Kreuzberg seien dafür vor allem junge feiernde Menschen verantwortlich, glaubt der Bezirk.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Berlin ist am Freitag erneut stark angestiegen. Die Gesundheitsämter meldeten 186 Fälle mehr als noch am Donnerstag. Damit wurde der höchste Wert seit Anfang April erreicht.

Seit Beginn der Pandemie wurden damit 12.918 Infektionen mit Sars-CoV-2 in der Hauptstadt erfasst. Dabei sind nach wie vor überwiegend jüngere Menschen von den Neuinfektionen betroffen. Laut aktuellem Lagebericht der Senatsverwaltung für Gesundheit [berlin.de] gibt es unter den 20- bis 24-Jährigen die meisten Neuinfektionen, dicht gefolgt von den 25- bis 29-Jährigen. Die Zahl der Patienten in Krankenhäusern bleibt derweil stabil, auch die Zahl der Intensivpatienten.

Ansteckungsorte "oftmals Clubs und private Feiern"

Besonders der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg zeigt sich wegen gestiegener Corona-Zahlen in Verbindung mit Partys alarmiert. "Die hohen Infektionszahlen in unserem Bezirk sind vielfach auf junge, feiernde Menschen zurückzuführen", erklärte Gesundheitsstadtrat Knut Mildner-Spindler (Linke) am Freitag. Ansteckungsorte seien "oftmals Clubs, private Feiern und inoffizielle Veranstaltungsorte in Friedrichshain-Kreuzberg", aber auch in anderen Bezirken.

Von Infektionen betroffen ist nach Bezirksangaben vor allem die Altersgruppe der 20- bis 35-Jährigen. Auch Außenbereiche von Clubs spielten bei der Ansteckung eine Rolle, hieß es. "Weitere Schwerpunkte sind private Feiern und illegale Raves in Außenbezirken." Der Bezirk kündigte verstärkte Kontrollen von Veranstaltungsorten an und will bei Polizei und anderen Bezirken diesbezüglich "für eine gemeinsame Schwerpunktsetzung" werben.

Laut dem Lagebericht der Gesundheitsverwaltung von Freitag sind in Friedrichshain-Kreuzberg in den vergangenen sieben Tagen berlinweit die meisten Neuinfektionen im Verhältnis zur Einwohnerzahl registriert worden, 114 Fälle wurden in dem Zeitraum erfasst.

Partyszene hat sich in den Ostteil Berlins verlagert

In den vergangenen Wochen mussten immer wieder illegale Partys in Berlin von der Polizei beendet werden, zuletzt am vergangenen Wochenende in Treptow-Köpenick. In Rahnsdorf stellte die Polizei am Samstagnachmittag in einem Waldgebiet eine illegale Veranstaltung fest.

Rund 20 Gruppen von Personen, die laute Musik abgespielt haben, hat die Polizei vom Samstagnachmittag bis zum frühen Sonntagmorgen an weiteren Stellen etwa im Treptower Park und im Plänterwald festgestellt. Dabei habe das Ordnungsamt drei Lautsprecher sichergestellt.

Einen Grund dafür, warum die illegalen Musikveranstaltungen sich möglicherweise in den Ostteil Berlins verlagert haben, nannte die Polizei nicht. Im Hochsommer hatte es mehrfach Polizeieinsätze aus ähnlichem Anlass zum Beispiel in der Hasenheide in Neukölln gegeben. Dort haben an diesem Samstag bis Mitternacht Polizei und Ordnungsamt kontrolliert und Parkbesucher auf die Einhaltung der Corona-Regeln hingewiesen. Zwischenfälle habe es dabei nicht gegeben.

Sendung: Abendschau, 18.09.2020, 19:30 Uhr

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