Umsatzeinbrüche wegen Coronavirus - Berliner Hoteliers und Händler erhalten günstige Darlehen

Mo 09.03.20 | 17:02 Uhr
Symbolbild: Hoteleingang in Berlin. (Quelle: imago images)
Audio: rbb 88,8 | 09.03.2020 | Jan Menzel | Bild: imago images

Die Messehallen unter dem Funkturm waren in der vergangenen Woche genauso verwaist wie zahlreiche Hotelbetten, die für die ITB-Gäste aus aller Welt vorgesehen waren. Das Coronavirus trifft die Berliner Wirtschaft, doch der soll nun geholfen werden.

Was Sie jetzt wissen müssen

Angesichts der Coronavirus-Krise erhalten Berliner Hoteliers, Gastronomen und Händler vergünstigte Darlehen der landeseigenen Förderbank IBB. Deren Liquiditätsfonds werde für diese Branchen geöffnet, teilte Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) am Montag nach einem Treffen mit Verbänden mit. "Wir sehen auch in Berlin, dass in einigen Branchen eine angespannte Situation vorherrscht", sagte sie zur Begründung. Das Verfahren, um Hilfen zu beantragen, soll darüber hinaus vereinfacht werden, so Pop.

Mit Hilfe des Liquiditätsfonds der Investitionsbank Berlin (IBB) können sich Unternehmen bis zu eine Million Euro leihen, sofern es einen weiteren Geldgeber gibt. Dabei fallen bis zu zwei Jahre lang keine Tilgungszahlungen an.

Auf Bundesebene wollen SPD und Union das Kurzarbeitergeld ausweiten. Die Bundesregierung kündigte auch Liquiditätshilfen an. Pop forderte hier branchenspezifische Lösungen, die Länder benötigten dafür weitere Instrumente. Um die Coronavirus-Folgen geht es auch bei einem Treffen der Länderressortchefs im Bundeswirtschaftsministerium an diesem Dienstag.

Messebranche befürchtet Milliardenkosten

Besonders starke Auswirkungen verspüren mehrere Branchen in der Hauptstadt nach der Absage der Internationalen Tourismusmesse (ITB). Der Verband der Deutschen Messewirtschaft (Auma) geht davon aus, dass diese und andere Absagen wie die der Leipziger Buchmesse oder auch die Verschiebung der Hannover Messe Einbußen für die Gesamtwirtschaft in Höhe von fast drei Milliarden Euro nach sich ziehen. Auch die deutsche Gesamtwirtschaft werde in Mitleidenschaft gezogen. Der Beitrag der Messewirtschaft von jährlich über 28 Milliarden Euro zur gesamten Wirtschaftsleistung könne um rund zehn Prozent sinken, befürchtet der Verband.

Auch die Messebaubranche sieht große Verluste auf sich zukommen. Nach Angaben ihres Verbands haben die Messeabsagen und Verschiebungen bislang einen Schaden von 890 Millionen Euro bereitet. Ausfälle für die angeschlossene Dienstleister wie Cateringunternehmen, Eventagenturen, Technikdienstleister oder Möbellieferanten mit eingerechnet, belaufe sich der Schaden sogar auf rund 2,13 Milliarden Euro, teilte der Branchenverband Famab am Montag mit.

Sendung: Inforadio, 09.03.2020, 16:20 Uhr

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