Schulessen in Berlin -
Nach massiven Lieferausfällen von Schulessen in Berlin hat der in die Kritik geratene Caterer "40 Seconds" nun angekündigt, künftig deutlich weniger Schulen zu beliefern.
"40 Seconds Kids ist derzeit im Gespräch mit den Bezirken, um gemeinsam einvernehmliche Lösungen herbeizuführen, die die Situation entlasten", sagte ein Unternehmenssprecher dem rbb am Montag. "Ziel ist dabei, die Anzahl der zu versorgenden Schulen zu halbieren." Zunächst hatte die "BZ" berichtet.
"40 Seconds" sollte 103 Schulen beliefern
In den vergangenen beiden Wochen waren der Bildungsverwaltung zufolge an zahlreichen Schulen die Essenslieferungen ausgefallen oder stark eingeschränkt. Mehrere Bezirke hatten daraufhin das Essen an den betroffenen Schulen durch andere Essensversorger liefern lassen. Der Bezirk Pankow hatte Ende der Woche bereits angekündigt, sich zeitnah vom Caterer zu trennen. Mit ersten Bezirken habe der Caterer "40 Seconds" einvernehmlich den Vertrag aufgehoben, teilte die Bildungsverwaltung mit.
Die Essensverträge vieler Berliner Schulen waren im Rahmen eines Vergabeverfahrens zum ersten August dieses Jahres neu vergeben worden. "40 Seconds" erhielt laut dem Anwalt des Caterers den Zuschlag, 103 Schulen zu beliefern.
Caterer nennt späten Zuschlag als Grund für Probleme
Der Caterer machte eine geringe Vorlaufzeit und angebliche Verzögerungstaktiken der Konkurrenz für die Probleme verantwortlich. Der Anwalt von "40 Seconds" hatte betont, da der endgültige Zuschlag in dem Verfahren erst in den Sommerferien erfolgt sei, habe das Unternehmen zu wenig Vorlaufzeit gehabt.
Die Berliner Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) machte für die Probleme bei den Lieferungen von Schulessen auch das komplizierte Vergabeverfahren verantwortlich. Sie forderte, das Verfahren müsse vereinfacht werden. Zuletzt hatte die Bildungsverwaltung eine Taskforce ins Leben gerufen, um die Probleme mit dem Schulessen zu lösen.
Sendung: rbb 88,8, 16.09.2024, 17 Uhr