Kultur, Freizeit und Sport - Berliner Senat beschließt Ausweitung von 2G-plus - FFP2-Maskenpflicht in ÖPNV kommt

Di 11.01.22 | 16:28 Uhr
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Symbolbild: Reisende stehen mit FFP2-Maske an einem U-Bahnhof in Berlin. (Quelle: dpa/J. Carstensen)
Video: Abendschau | 11.01.2022 | S. Wendling | Bild: dpa/J. Carstensen

Nicht nur in der Berliner Gastronomie, sondern auch in den Bereichen Freizeit, Kultur und Sport soll der Zugang nach dem Prinzip 2G-plus kontrolliert werden. Das hat der Senat beschlossen. Die Regierende Bürgermeisterin Giffey nannte die Lage sehr ernst.

Berlin schränkt wegen der stark steigenden Infektionszahlen den Zugang zum öffentlichen Leben weiter ein. Der Senat habe beschlossen, die Regelung nach dem Prinzip 2G-plus auf die Bereiche Kultur, Freizeit und Sport auszudehnen, kündigte die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) am Dienstag an. Dies gelte für Veranstaltungen mit mehr als zehn Personen. Jugendliche unter 14 Jahren sind davon ausgenommen.

2G plus gilt künftig auch in der Gastronomie, darauf hatte sich der Bund-Länder-Gipfel am vergangenen Freitag bereits geeinigt. Das bedeutet, dass Gaststätten nur noch Geboosterte einlassen dürfen - Geimpfte oder Genesene brauchen zusätzlich einen aktuellen Test.

FFP2-Masken im ÖPNV

Für den Einzelhandel gilt hingegen weiter 2G. Zutritt haben also Geimpfte und Genesene. Eine FFP2-Maskenpflicht in Geschäften sei im Senat diskutiert, aber nicht beschlossen worden, so Giffey. Das sei aber nicht vom Tisch, sondern ein möglicher zusätzlicher Schritt.

In öffentlichen Verkehrsmitteln müssen Berlinerinnen und Berliner künftig FFP2-Masken tragen. Für Bedürftige will der Senat 1,4 Millionen kostenlose Masken bereitstellen. Die neue Infektionsschutzverordnung soll am Samstag (15. Januar) in Kraft treten.

Senat verteilt 1,4 Millionen FFP-2-Masken

Etwa 1,4 Millionen FFP-2-Masken sollen in den kommenden Tagen laut Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales in Einrichtungen der Bezirke, der Wohnungslosenhilfe und in Einrichtungen des Landesamtes für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) verteilt werden, um Menschen mit geringem Einkommen, sowie Obdachlose und Geflüchtete zu unterstützen.

Auch über Ausgabestellen in den Bezirken, z. B. in Bürgerämtern und sozialen Einrichtungen, sollen FFP-2-Masken verteilt werden. Anspruch auf kostenlose Masken haben auch Berlinerinnen und Berliner mit einem "berlinpass", den Beziehende von Sozialhilfe und Grundsicherung bekommen. Auch Bafög-Beziehende sowie Azubis, die Ausbildungsbeihilfe erhalten, können sich die FFP-2-Masken abholen.

Noch keine Entscheidung zu Quarantäne

Giffey betonte, sie gehe davon aus, dass in den nächsten Tagen mehr als die Hälfte der Berlinerinnen und Berliner geboostert sein werden. Bei den Erstimpfungen liegt die Quote derzeit bei über 75 Prozent. Künftig soll der zusätzliche Kontrollaufwand für Betriebe und Einzelhandel auch mit Überbrückungshilfe finanziert werden können, so Giffey.

Keine Entscheidung gab es allerdings bei der verkürzten Quarantänepflicht, auf die sich die Ministerpräsidentenkonferenz ebenfalls geeinigt hatte. Berlins Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Grüne) sagte, dazu brauche es zunächst eine Entscheidung des Bundesrats. Dieser will am Freitag zu einer Sondersitzung zusammenkommen.

Bei den Entscheidungen zu den Berliner Schulen kam es zu keinem Kurswechsel. In der ersten Woche nach dem Jahreswechsel stiegen die Infektionszahlen beim Lehrpersonal und in der Schülerschaft laut Giffey leicht an. Sie seien aber "noch nicht besorgniserregend", sagte die Regierende Bürgermeisterin. Der Senat sei sich einig, dass alles dafür getan werden soll, um die Schulen offen zu halten.

Giffey: "Lage ist sehr, sehr ernst"

Hintergrund für die erneute Verschärfung ist die Ausbreitung der besonders ansteckenden Virus-Variante Omikron und die erhebliche Zunahme bei den Infektionszahlen. "Die Lage ist sehr, sehr ernst, in Berlin ganz besonders", sagte Giffey.

Die Corona-Inzidenz betrug am Dienstag nach den Daten des Robert Koch-Instituts berlinweit (RKI) 737,2. In den Tagen zuvor lag sie noch unter 700, nach Weihnachten unter 300. Berlin rangiert damit inzwischen im Vergleich der Bundesländer auf dem zweiten Platz.

Nur in Bremen wurde am Dienstag eine höhere Zahl registriert. Die durchschnittliche Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen in Deutschland betrug knapp 388.

Sendung: Abendschau, 11.01.2022, 19:30 Uhr

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134 Kommentare

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  1. 134.

    1,4 Mio Masken an Bedürftige. Nun gut, was kosten die Masken mittlerweile regulär, 2 Euro? Das kann sich ein ALG2 Bezieher nicht leisten? Oder sind es noch die Masken von Sphan welche weg müssen.

  2. 133.

    Vielen Dank für Ihre angenehme Antwort auf meinen Kommentar. Richtig, ich schaue mir auch die Veröffentlichung, Etc. von den Fachleuten an. Und versuche mir daraus ein Gesamtbild zu erstellen.
    Man hat aber den Eindruck seitens der Politik wird das nicht so gemacht und die alte Schiene weitergefahren, bleiben Sie gesund.

  3. 132.

    Es geht um die CovPass Check App. Das ist die App mit denen die Nachweise geprüft werden. Dort steht aktuell nur, dass das Zertifikat gültig ist und für wen (Name und Geburtsdatum).
    Diese App muss dringend aktualisiert werden um die Checks weiterhin halbwegs handelbar durchführen zu können.

  4. 131.

    Hauptsache maximal die Leute mit nutzlosem Unsinn nerven, aber bloß nichts im Gesundheitssystem verbessern.

  5. 130.

    Wird bloß peinlich für Sie,wenn ein Fahrgast ein Attest hat! Außerdem sind Sie überhaupt nicht berechtigt, andere Fahrgäste zu belästigen!

  6. 129.

    Kinder sind ausgenommen, weil es keine Impfempfehlung für Kinder gibt. Sie haben keinen individuellen Nutzen! Die Kinderintensivstationen sind wieder leer. Schüler*innen sind die bestgetestete Bevölkerungsgruppe. Warum genau soll jetzt genau eine Verstärkung für Kinder kommen, wenn Erwachsene sich nicht impfen lassen?

  7. 128.

    Dafür war eigentlich mal geplant, daß Personen, deren 2. Impfung weniger als 3 Monate zurück ist gleich den geboosterten Personen zu behandeln. Man sollte auch nicht vergessen, daß die ersten Boosterimpfungen auch schon bald ein halbes Jahr als sind - Israel verimpft daher schon die 4. Dosis für diesen Kreis an "Alt-geboosterten".

  8. 127.

    Beleidigungen und Bedrohungen sind mir bislang nur seitens der Maskenverweigerer bekannt. Ich habe nichts von Beleidigungen geschrieben, nur von Lautstärke! Sollte ich jedoch noch ein einziges Mal beidigt oder bedroht werden, weil ich jemanden darum bitte, im ÖPNV Maske zu tragen, werde ich das umgehend zur Anzeige bringen. Bei mir ist das Maß voll!

  9. 126.

    Ja da gibt es einiges an Studien…. unter Laborbedingungen sind die sehr gut.
    Man kann nun drauf kommen, das im realen Leben keine laborbedingungen herrschen.
    Naja der Rest der Welt (bis auf Österreich) seine die bemerkt zu haben.
    Aber wir Deutschen wissen es natürlich besser.

  10. 125.

    Ein Fallbeispiel. Ein Impfskeptiker hat sich im Oktober, wie gewünscht, die erste Impfung geholt und hat Mitte Dezember die zweite Dosis erhalten. Nach dem was propagiert wurde, besteht dann ein Schutz von ca. 6 Monaten und dann wird die Booster impfung fällig. So dieser Personenkreis ist also geschützt und wird jetzt durch 2G Plus wieder drangsaliert und dann wundert sich die Regierung über Proteste. 2G Plus wirkt somit auch nicht als Promotion für die erste Impfung.

  11. 124.

    "[...] Mit brüllen und eventuell beleidigen kriegt man uns nicht mehr. Zwei Jahre willkürliche Regeln und Vorschriften, die irgendwie nicht helfen..... [...]"

    Wer ist denn "uns"? Die asoziale Minderheit, die vorsätzlich die Regeln missachtet? Vielleicht trägt diese ja dazu bei, dass die Maßnahmen nicht immer so helfen wie sie könnten...?
    Und bevor Sie die Formulierung "asozial" als Beleidigung titulieren und sich in der Opferrolle suhlen: Wer im ÖPNV vorsätzlich gegen die Maskenpflicht verstößt, verhält sich nun mal asozial.

  12. 123.

    Warum eigentlich schon wieder FFP2-Pflicht im ÖPNV?
    Was war damit: www.tagesschau.de/inland/oepnv-studie-corona-ansteckung-101.html
    Widerspricht sich das nicht?

  13. 122.

    Warum werden die Daten der Ampel angezeigt, wenn es keine Konsequenzen hat. FFP 2 MASKE IM ÖPNV ... ist das alles?

  14. 121.

    Uiiiiii, da glaubt jemand, wenn er brüllt, hört man auf ihn.
    Psssst, ich verrate Ihnen was: vergessen Sie es, hilft nicht weiter.
    Mit brüllen und eventuell beleidigen kriegt man uns nicht mehr. Zwei Jahre willkürliche Regeln und Vorschriften, die irgendwie nicht helfen..... Da geht die Akzeptanz bei vielen Leuten Mittlerweile flöten. Bei mir übrigens auch

  15. 120.

    Der Begriff "Bedürftige" hängt ja wohl an einer Einkommensgrenze bitte informieren Sie sich. Und von einer Krankenkasse, die wegen Corona meine Medikamente mehr bezahlt, hat man auch noch nie gehört!

  16. 119.

    Meine Mutter(ich auch) ist auch geboostert, hat aktuell trotz Masken tragen corona mit sehr leichten Symptome ( Kopfschmerzen, kratzen im Hals,aber nicht schlimm )
    Bitte nicht zu arg leichtsinnig sein auch dreifachgeimpft kann mann diesen Mist bekommen

  17. 118.

    Ich bin auch geboostert. Sollte ich Ihnen im Bus begegnen, werde ich Sie nur einmal leise und höflich bitten, Ihre Ffp2 Maske zu tragen, dann wird es laut!!!

  18. 117.

    Ich fahre auch 2 mal täglich knapp 1 1/2 Stunden mit dem Bus durch die Stadt und habe während der gesamten Pandemie noch nicht eine einzige Maskenkontrolle, geschweige denn eine 3G Kontrolle erlebt, dafür aber täglich Busfahrer, die aus Angst vor Beleidigungen und Bedrohungen durch aggressive Maskenverweigerer die 3 Affen geben. Liebe Politiker, spart Euch neue Regeln, wenn Ihr nicht einmal in der Lage seid, für die Durchsetzung der einfachsten zu sorgen!!!

  19. 116.

    Das Frage ich mich auch. Im Text steht "ausgenommen Kinder unter 14 Jahren". Was gilt dann aber für sie? Negativtest? Reicht wieder das Testen in der Schule - also Vorlage Schülerausweis? Oder alternativ 2 Impfungen? ...

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