Regierender Müller im "Morgenmagazin" - Lockerungen für Berliner Hotels könnten früher kommen

Do 20.05.21 | 15:22 Uhr
  14
Leeres Hotelbett in Schönefeld (Bild: imago images/Rüdiger Wölk)
Video: rbb|24 | 20.05.2021 | Material: ZDF Morgenmagazin | Bild: imago images/Rüdiger Wölk

Frühestens am 18. Juni sollen in Berlin die ersten Beherbergungsbetriebe aufmachen dürfen, andere Bundesländer wie Brandenburg sind flotter dabei. Der Berliner Regierende Müller sieht begründete Unterschiede - kann sich Terminänderungen aber auch vorstellen.

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat in Aussicht gestellt, dass Hotels möglicherweise schon Anfang Juni wieder öffnen können. Das sagte Müller am Donnerstag dem "Morgenmagazin" von ARD und ZDF. Bisher ist dieser Schritt erst für Mitte Juni anvisiert. Zum Sommer hin werde, wenn die Zahlen sich so weiterentwickelten wie aktuell, "dann sehr viel möglich sein".

Abweichende Regelungen der Länder

Müller betonte zugleich mit Blick auf andere Regionen, die Beherbergungen früher erlauben, dass der Tourismus in Großstädten anders sei als etwa in ländlichen Regionen. In den Städten seien die Menschen nicht den ganzen Tag im Freien und zögen sich dann in ihre Ferienwohnung zurück, sondern hielten sich auch tagsüber mehr in geschlossenen Räumen wie Museen auf.

Der Regierende Bürgermeister verteidigte die voneinander abweichenden Öffnungsstrategien in den Bundesländern für den Tourismus. Es gebe in den Ländern nach wie vor "unterschiedliche Voraussetzungen und unterschiedliche Infektionszahlen und Verläufe, unterschiedliche Testmöglichkeiten". Er verwies zudem auf Gerichtsentscheidungen, "die das eine oder andere möglich machen oder nicht".

Wechsel in Präsenzunterricht "schafft Unruhe"

Auch dass die Schulen bis zu den Sommerferien im Wechselunterricht bleiben sollen, rechtfertigte Müller: "Wir haben schon in vier Wochen die Sommerferien", betonte er. Für diese Zeit "nochmal das ganze Schulsystem zu verändern und alles in den Klassen neu zu verabreden, mit den Eltern und Lehrerinnen und Lehrern, schafft erneute Unruhe." Im Wechselunterricht zu bleiben sei ein "gangbarer Weg".

Die Schülerinnen und Schüler haben seit kurz vor Weihnachten keinen normalen Unterricht mehr. Nach rund vier Monaten vollem Home-Schooling haben sie seit etwa anderthalb Monaten Unterricht im Wechsel zu Hause oder in der Schule.

Die geplante Aufhebung der Impf-Priorisierung zum 7. Juni ist für Müller ein "folgerichtiger Schritt". Mit der Priorisierung sei vielen Älteren, Vorerkrankten und Berufsgruppen geholfen worden. Jetzt sei es angesichts deutlich ansteigender Impfstofflieferungen im Juni richtig, auch jenseits der Priorisierung allen eine Chance zu geben. "Wir wissen: Die Termine sind abhängig von den Impfstoff-Lieferungen und das geht auch alles nicht sofort." Mit Blick etwa auf Studierende könne man aber nicht länger sagen: "Jüngere bekommen nicht einmal eine Chance auf einen Termin."

Ab dem 7. Juni sollen bei Corona-Impfungen die Vorranglisten nach Alter, Erkrankungen und Beruf wegfallen. Das kündigte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Montag an.

Sendung: Inforadio, 20.05.2021, 10:00 Uhr

Was Sie jetzt wissen müssen

14 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 14.

    USA hat auch alles offen und eine Maskenpflicht wurde vor kurzem abgeschafft.
    GB will ab 21.06. alle Maßnahmen aufheben.
    Und es werden wohl immer mehr Länder dazu kommen.
    Niederlande musste die Ausgangssperre aufheben weil sich die Bevölkerung massiv dagegen gewehrt hat.
    Und in Belgien sorgen Gerichte dafür, dass Maßnahmen aufgehoben werden, sollte die Regierung sich weiterhin nicht an Freiheits- und Menschenrechte halten.
    https://www.tagesschau.de/ausland/europa/belgien-corona-109.html

  2. 13.

    Wenn all die negativen Konsequenzen seines Pandemie-Handelns im Spätsommer zum Tragen kommen, sitzt Herr Müller bereits im Bundestag, feixt sich ins Fäustchen und denkt sich, lass doch die anderen mein Politikversagen aufräumen. Was geht's mich noch an.

  3. 12.

    Indien und Brasilien haben alles geöffnet, man muss nur hinfliegen und sich den Luxus gönnen.

  4. 11.

    Leider wird es in D. so kommen, ein leises Sterben diverser Hotels usw.
    ein überleben mit halber Kapazität dürfte schwierig werden und da in D. die Sicherheit vor Ansteckung über alles andere geht wird es diese Einschränkungen wohl noch eine Weile geben.... in Deutschland.... in anderen Ländern wird man da eher möglichst alle Einschränkungen aufheben.

  5. 10.

    Berlin geht den Bach runter.
    Steuereinnahmen gehen wohl Richtung 0.

    Berliner fahren nach Schleswig-Holstein, Bayern, Brandenburg in den Urlaub....genau wie zum shoppen und Friseur, denn gleich im Nachbarbundesland gibt es keine Testpflicht mehr.

    Sollten die Regeln nicht überall gleich sein?
    War doch so, alle Regeln passen auf ein A4 Blatt

  6. 9.

    Endlich wieder aufmachen - gern auch mit Hygienekonzepten, wie lange wollen wir denn noch alles lahm legen - irgendwann gibt es nichts mehr zu öffnen, wenn Rot-Rot-Grün in Berlin so weitermacht...

  7. 8.

    "Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat in Aussicht gestellt, dass Hotels möglicherweise schon Anfang Juni wieder öffnen können."
    Und wann wird der RB das bestimmt wissen? Am Abend des Vortags?
    "Ach, wie schön", sagt sich dann der "möchtegern" Berlinbesucher. " Dann werde ich möglicherweise auch verbindlich buchen, wenn statt wagen Aussichten klare Regeln, Kriterien und Termine feststehen, an denen ich mich orientieren kann".
    Es ist unvorstellbar was für Schaden die Ignoranz einrichten kann. Ein Hotel ist kein Staubsauger, den man beliebig ein- und ausknipsen kann. Es ist eher mit einem Tanker vergleichbar, mit seiner Waren- und Personalplanung, Vorratswirtschaft, Vertragssituation mit Subunternehmen wie Wäschereien, Leasingfirmen usw. Dazu kommt, dass durchschnittliche Vorlaufszeit in der Hotellerie zwischen 45 und 50 Tagen liegt. Aber offensichtlich sind all die Finessen den politischen Entscheidern nicht bekannt.

  8. 7.

    "Sollen die „Bedürftigen“ mal fahren. Ich spare fürs nächste Jahr."
    Interessant. Und wo wollen Sie hin? Und vor allem woher nehmen Sie die Gewissheit, dass es dort noch Hotels geben wird? Die Branche stirbt seit 15 Monaten, jeden Tag schließen unzählige kleine und mittlere Hotels für immer, melden Insolvenz, werden umgewandelt oder gar abgerissen.
    Können Sie sich vorstellen was der Unterhalt eines Hotels ohne Gäste (oder mit ganz wenigen Gästen) kostet?
    Es wird ein böses Erwachen für viele Menschen geben. Man wird dürfen, aber es wird keine Reiseziele, keine Reisebüros, keine oder ganz wenige Fluggesellschaften mit unbezahlbaren Flügen geben.
    Ein Hotelier, ein Gastronom, ein Eventmanager kann nicht so wie der Bürger, der na Einschränkungen im Home Office leidet und dann, nach langen Entbehrungen wieder kann und will. Hinter diesen Berufen verbirgt sich eine über Jahrzehnte aufgebaute Infrastruktur, die gerade unwiderruflich den Bach runter geht.

  9. 6.

    Was wurde denn eigentlich aus diesem tollen Stufenplan, auf den sich die Länder vor ein paar Monaten bei einer Inzidenz zwischen 50 und 100 geeinigt hatten? Gar nichts mehr von dieser tollen Grafik gehört. Sorgt doch immer wieder aufs Neue für eine tolle Akzeptanz, wenn das zuvor vor der Presse und den Bürgern angepriesene Vorgehen, plötzlich keine Beachtung mehr geschenkt wird.

  10. 5.

    Es ist mir wurstschnurtzpieps, wo Hotels wieder aufgemacht werden. Unter diesen Bedingungen, mit Test und Maske usw. ist das doch kein Urlaub. Sollen die „Bedürftigen“ mal fahren. Ich spare fürs nächste Jahr.

  11. 4.

    Schleswig Holstein, Niedersachsen und Bayern sind doch offen, oder? Also n bisschen Auswahl haben wir :)

  12. 3.

    Es ist sehr naheliegend dass sich viele Bundesbürger/innen das Bundesland bzw. Land als Urlaubsziel aussuchen in dem es die wenigsten Einschränkungen gibt. Das ist für uns ein Hauptkriterium bei der Wahl des Urlaubszieles.

  13. 2.

    Berlin öffnete Hotels aber wir Berliner dürfen nicht in andere Bundesländer Urlaub machen. Super Entscheidung

  14. 1.

    Und wenn er mal in den §28a des IFSG schaut, dann sieht er das er um weitere Lockerungen nicht drumherum kommt.... aber das hat er wohl gemacht und nun Bammel das es noch andere wie die DeHoGa gemacht haben. :D

Nächster Artikel