"Coronik" einer Pandemie - Wie das Virus über Berlin und Brandenburg kam

Mi 01.03.23 | 12:29 Uhr | Von Sebastian Schneider, rbb|24
Ein Mitarbeiter schließt im Impfzentrum den Vorhang einer Kabine, in der gegen das Coronavirus geimpft wird. (Bild: dpa/Jens Büttner)
Video: rbb24 Abendschau | 01.03.2023 | Ulli Zelle | Bild: dpa/Jens Büttner

Am 1. März 2020 gab es den ersten Corona-Fall in der Region. Vom chinesischen Wuhan aus hatte sich eine zunächst rätselhafte Lungenkrankheit über die ganze Welt ausgebreitet - das Coronavirus veränderte sie nachhaltig.

Eine "Coronik" der Ereignisse vom Dezember 2019 bis zum 1. März 2021.

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Dezember 2020

1. Dezember: Berlin will 500 Hotelplätze für Corona-Quarantäne anmieten - Schulen und Kitas sollen mobile Teststellen bekommen: Der Berliner Senat hat neue Maßnahmen gegen Corona beschlossen. Thema der Sitzung ist auch die Personalsituation in den Impfzentren.

1. Dezember: Der Impfstoff von Biontech/Pfizer steht möglicherweise kurz vor der Zulassung in der EU. Ein entsprechender Antrag sei eingereicht, teilten die Firmen mit. Eine Entscheidung darüber soll spätestens bis zum 29. Dezember fallen.

1. Dezember: Der US-Pharmakonzern Moderna hat als erstes Unternehmen die Zulassung eines Corona-Impfstoffes in der EU beantragt. Auch in den USA reicht Moderna einen entsprechenden Antrag ein.

2. Dezember: Der Reisekonzern TUI erhält vom Bund und von privaten Investoren Corona-Hilfen in Höhe von 1,8 Milliarden Euro. Die Konkurrenz sieht die staatliche Unterstützung kritisch.

2. Dezember: Die Deutsche Bahn will ihr Angebot an Weihnachts-Sonderzügen in diesem Jahr verdoppeln. Mit rund 13.000 zusätzlichen Plätzen am Tag sollen die strengeren Abstandsregeln umgesetzt werden.

2. Dezember: Großbritannien hat als erstes Land eine Notfallzulassung für den Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer erteilt. Schon ab der kommenden Woche sollen die Briten geimpft werden.

2. Dezember: An Silvester will die Initiative "Querdenken" erneut in Berlin-Mitte gegen die Corona-Einschränkungen demonstrieren. Eine Genehmigung war bislang mit Verweis auf die Silvesterfeier am selben Ort verwehrt worden, diese Party ist aber abgesagt.

2. Dezember: Die Bundesländer bereiten sich auf die große Impf-Offensive vor, doch wer zuerst an der Reihe ist, will das Bundesgesundheitsministerium erst im Januar festlegen. "Das ist natürlich zu spät", meint die Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci.

3. Dezember: Bund und Länder beschließen die Verlängerung des Teil-Lockdowns bis zum 10. Januar. Man sei "sehr weit entfernt" von Zielwerten, sagt Bundeskanzlerin Merkel. Berlins Regierender Müller schließt Lockerungen für die Feiertage erneut aus.

4. Dezember: Die Standorte für die elf Brandenburger Impfzentren stehen fest.

5. Dezember: Der befürchtete Ansturm auf die Geschäfte bleibt am 2. Adventswochenende in Berlin und Brandenburg aus.

6. Dezember: Durch die vielen Corona-Neuinfektionen in den vergangenen Wochen ist die Auslastung der Intensivbetten in Berlin über ein Viertel gestiegen. Eine Verschärfung der Corona-Regeln lehnt Berlins Regierender Bürgermeister Müller derzeit aber ab.

7. Dezember: Innensenator Andreas Geisel kündigt an, dass es in Berlin zwei Verbotszonen für Feuerwerk gibt. Im letzten Jar waren es noch drei. Die Polizei könne mehr solcher Zonen nicht kontrollieren, argumentiert Geisel.

7. Dezember: Das Klinikum Niederlausitz steht wegen Corona an seiner Belastungsgrenze. Die Geschäftsführung spricht von einer "dramatischen Situation". Wegen massiven Personalmangels bittet das Klinikum nun die Bevölkerung um Hilfe.

8. Dezember: In Berlin gibt es mehr Insolvenzen als bundesweit - in Brandenburg weniger. Die Pleitewelle von Unternehmen in Deutschland ist trotz Corona-Krise bislang ausgeblieben.

8. Dezember: Der Berliner Admiralspalast soll Corona-Teststation werden. Das Angebot für Schnelltests soll in der Weihnachtszeit und über die Weihnachtsfeiertage jeweils von 10 bis 22 Uhr bestehen.

8. Dezember: 780 Ärztinnen und Ärzte haben sich gemeldet, um in den geplanten sechs Berliner Impfzentren oder mobilen Impfteams eingesetzt zu werden. Es werden bereits erste Dienstpläne geschrieben.

8. Dezember: Erste Britin ist gegen Corona geimpft. Die 90 Jahre alte Margaret Keenan emutigt ihre Landsleute, es ihr gleich zu tun und am größten Impfprogramm in der Geschichte des Landes teilzunehmen.

9. Dezember: Die Bundesregierung will mehr als 27 Millionen Bürgerinnen und Bürger mit gut schützenden FFP2-Masken ausstatten. Noch vor Weihnachten sollen die ersten Masken an über 60-Jährige und Risikogruppen ausgegeben werden.

9. Dezember: Brandenburg verlängert wegen der hohen Infektionszahlen die Quarantäneregelungen bis Mitte Januar. Einreisende und Rückkehrende aus ausländischen Risikogebieten müssen sich weiterhin nach der Einreise unverzüglich für zehn Tage in Quarantäne begeben.

9. Dezember: Wegen der sich zuspitzenden Lage sieht Brandenburgs Gesundheitsministerin Nonnemacher (Grüne) immer mehr Krankenhäuser am Limit. Deshalb sollen nun Patienten, die nicht Corona-infiziert sind, auch in Reha-Kliniken untergebracht werden.

10. Dezember: In Brandenburg wird die höchste Zahl an Neuinfektionen seit Beginn der Corona-Pandemie registriert. Besonders der Süden des Landes ist betroffen. Einige Landkreise wollen die Corona-Maßnahmen verschärfen.

11. Dezember: Die Zahl der Corona-Neuinfektionen befindet sich weiterhin auf einem hohen Niveau. Heyo Kroemer, Vorstandsvorsitzender der Berliner Charité, sieht die Universitätsklinik bald "an der Grenze des Machbaren".

11. Dezember: Fast 30.000 Neuansteckungen mit dem Coronavirus binnen 24 Stunden meldet das Robert Koch-Institut - der höchste Stand in Deutschland seit Beginn der Pandemie. Das gilt auch für die Zahl der Toten: 598 Menschen starben in Verbindung mit Corona.

"Wie viele Tote sind uns denn jetzt ganz konkret ein Shopping-Erlebnis wert? Wie viele Tote wollen wir in Kauf nehmen für einen schönen Restaurantbesuch?"

Michael Müller, Regierender Bürgermeister Berlin im Abgeordnetenhaus am 11.12.2020

11. Dezember: Die Zahl neuer Corona-Ansteckungen in Brandenburg hat einen weiteren Höchstwert erreicht: 972 neue Covid-19-Fälle werden innerhalb von 24 Stunden registriert. Am stärksten sind die Infektionszahlen im Landkreis Oberspreewald-Lausitz gestiegen.

13. Dezember: Am 16. Dezember tritt in Deutschland ein verschärfter Lockdown in Kraft. Das ist das Ergebnis einer Bund-Länder-Konferenz. Geschäfte außer Lebensmittel- und Drogerieläden müssen schließen. In Schulen wird der Präsenzunterricht ausgesetzt.

14. Dezember: Weder bei der bei der technischen Ausstattung noch an der Personalsituation der Schulen soll sich seit dem ersten Lockdown viel verbessert haben. Die Berliner Bildungsverwaltung habe eine Menge verschlafen, kritisiert die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft

14. Dezember: Die sechs Berliner Corona-Impfzentren werden später fertig als ursprünglich geplant. Sie würden erst am 21. Dezember bereitstehen, so der Manager Albrecht Brömme. Vorgesehen war, dass die Impfzentren bereits Mitte Dezember fertig sind, nun dauert es eine knappe Woche länger. Eine Begründung dafür liefert Brömme nicht.

14. Dezember: In den Vereinigten Staaten beginnen nach einer Notfallzulassung die Impfungen gegen das Coronavirus. Als erster Mensch wird die New Yorker Krankenschwester Sandra Lindsay mit dem Präparat des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer geimpft.

15. Dezember: Der Landtag in Brandenburg hat künftig mehr Rechte im Umgang mit neuen Corona-Regeln der Landesregierung. Die Abgeordneten stimmten für ein neues Gesetz, das dem Parlament ein Informationsrecht sowie ein Vetorecht für neue Verordnungen des Infektionsschutzes einräumt. Es sieht vor, dass die Regierung den Landtag vor dem Erlass von Verordnungen informieren muss. Wenn dieser eine Verordnung ablehnt, muss die Landesregierung sie innerhalb von sieben Tagen zurücknehmen.

Einkaufsstraße in der Vorweihnachtszeit

15. Dezember: Sechs Pflegeheime in Berlin melden große Corona-Ausbrüche unter Senioren und beim Personal. Nach derzeitigem Stand hätten sich allein in diesen Einrichtungen mehr als 400 Heimbewohner und mindestens 143 Mitarbeiter infiziert, teilt die Gesundheitsverwaltung mit. Insgesamt sei das Virus inzwischen bei mehr als 1.000 Pflegekräften in Berlin nachgewiesen worden.

15. Dezember: Der Fernbusanbieter Flixbus will wegen des neuerlichen Shutdowns doch keine Fahrten zwischen dem 17. Dezember und dem 11. Januar anbieten.

15. Dezember: In Brandenburg gibt es einen neuen Höchststand an Corona-Toten innerhalb eines Tages - es werden 31 an oder mit dem Coronavirus verstorbene Menschen innerhalb der letzten 24 Stunden gemeldet. Insgesamt steigt die Zahl der Covid-19-Toten im Land damit auf 612.

16. Dezember: Neue Corona-Regeln für Pflege-Einrichtungen: Der Corona-Test für alle Mitarbeitende ist alle zwei Tage verpflichtend. Zudem müssen Besucher ein negatives, maximal 24 Stunden altes Testergebnis vorweisen und beim Besuch verpflichtend eine FFP2- Maske tragen. Es darf nun auch nur noch täglich eine Person eine Stunde lang zu Besuch kommen. Nur über Weihnachten (vom 24. bis 28. Dezember) wird diese Regel gelockert, dann dürften auch drei Leute pro Tag zu Besuch kommen.

16. Dezember: Die ersten Brandenburger Impfzentren in Cottbus und Potsdam sollen am 5. Januar 2021 an den Start gehen.

16. Dezember: Unbekannte haben gefälschte Corona-Quarantänebescheide im Namen des Gesundheitsamts Mitte verschickt. Das Bezirksamt erstattet Anzeige gegen Unbekannt.

16. Dezember: Erster Tag der Schulschließungen - und die Server der Schul-Lernplattform "Lernraum Berlin" sind zum Unterrrichtsbeginn um 8 Uhr nicht erreichbar.

17. Dezember: Wegen der Corona-Pandemie wird die Regelstudienzeit an Berlins Hochschulen erneut verlängert. Nach dem Sommersemester wird nun auch das Wintersemester 2020/2021 nicht als reguläres Semester gezählt. Studenten müssen Verzögerungen im Studienablauf also nicht aufholen, sondern haben dafür ein weiteres Semester mehr Zeit.

17. Dezember: Die Entwickler der Corona-Warn-App haben ein Update veröffentlicht, das gravierende Änderungen mit sich bringt und bei etlichen Nutzerinnen und Nutzern zunächst Verwirrung auslösen dürfte. Die Version 1.9 stellt nun auf die von Apple und Google weiterentwickelte Schnittstelle um - das "Exposure Notification Framework 2.0". Dadurch könnten Begegnungen genauer berechnet werden, teilen die Entwickler mit.

17. Dezember: Berlin nimmt 51 Covid-19-Patienten aus Brandenburg auf. Wegen der Überlastung von Krankenhäusern hatte Brandenburg andere Bundesländer um Hilfe gebeten. Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) brachte dafür das Notfallkrankenhaus auf dem Berliner Messegelände ins Gespräch. Dort gibt es aber noch kein Personal.

17. Dezember: Seit Anfang November findet in der Fußball-Regionalliga-Nordost kein Spiel mehr statt. Der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) hat nach einer Videokonferenz der Arbeitsgruppe "Fortführung Spielbetrieb" bekannt gegeben, dass das bis mindestens Ende Januar auch noch so bleiben wird.

17. Dezember: Das Bundesgesundheitsministerium hat eine Liste von Personengruppen erstellt, die voraussichtlich zuerst gegen das Coronavirus geimpft werden können. Demzufolge sind als erstes an der Reihe: Menschen ab 80 Jahren, Bewohner von Pflegeheimen, das Personal in diesen Einrichtungen sowie medizinisches Personal, das auf Intensivstationen, in Notaufnahmen, Rettungsdiensten, Corona-Impfzentren sowie anderen infektionsrelevanten Bereichen arbeitet.

17. Dezember: Der Landkreis Oberspreewald-Lausitz schließt als einziger in Brandenburg alle Kindergärten. Der Kreis geht diesen Sonderweg, weil der Corona-Inzidenzwert weiter zu hoch ist. Im Landkreis haben sich in den vergangenen sieben Tagen rechnerisch 570 von 100.000 Menschen neu angesteckt.

18. Dezember: Die Berliner Charité kündigt an, den Betrieb ab dem 21. Dezember deutlich auf ein "reines Notfallprogramm" zurückzufahren. Dem Beispiel werden weitere Berliner Krankenhäuser demnächst folgen, glaubt Jörg Weimann, Chefarzt der Intensivmedizin des Sankt Gertrauden-Krankenhauses in Berlin-Wilmersdorf.

19. Dezember: Wer sich in Brandenburg nicht an die Corona-Regeln hält, muss bis zu 25.000 Euro Bußgeld zahlen. Das zeigt der entsprechende Katalog der aktualisierten Verordnung, die seit vergangenem Freitag gilt [bravors.brandenburg.de]. Wenn ein Theater, ein Museum, ein Kino, ein Schwimmbad oder eine Disco trotz Schließung öffnet, drohen dem Betreiber 10.000 bis 25.000 Euro Geldbuße, wie aus der aktuellen Verordnung des Landes hervorgeht.

21. Dezember: Von den sechs Berliner Corona-Impfzentren wird am 27. Dezember zunächst nur eins seinen Betrieb aufnehmen. Laut Projektleiter Albrecht Broemme geht die Impfstelle in der Arena im Ortsteil Treptow als erstes ans Netz. Grund seien die zunächst nur beschränkt abrufbaren Impfdosen.

21. Dezember: Die Impfungen gegen Covid-19 in der Europäischen Union können beginnen. Die EU-Kommission in Brüssel erteilt die Zulassung für den Impfstoff des US-Herstellers Pfizer und seines Mainzer Partners Biontech. Wenige Stunden zuvor empfahl die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) die Anwendung des Präparates. Der Impfstart in Deutschland ist für den 27. Dezember vorgesehen.

21. Dezember: Wegen der akuten Corona-Lage in Elbe-Elster spricht der Landkreis ein generelles Feuerwerks-Verbot in der Öffentlichkeit aus. "Die Verwendung pyrotechnischer Gegenstände zum Jahreswechsel ist auf allen öffentlichen Wegen, Straßen und Plätzen untersagt", heißt es in einer Allgemeinverfügung. Die Landesregierung hatte bereits ein Böller-Verkaufsverbot erlassen und das Feuerwerken "auf belebten Straßen und Plätzen" untersagt.

22. Dezember: Brandenburg erhält 2020 eine größere Menge Corona-Impfdosen als zuletzt gedacht. "Brandenburg wird nach jetzigem Stand bis Ende des Jahres insgesamt rund 39.000 Impfdosen angeliefert bekommen", sagt Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne). Zuvor war mit 10.000 Impfdosen bis zum Jahresende gerechnet worden.

22. Dezember: Nach Kritik auch von der Brandenburger Landesregierung lenkt der Berliner Senat ein und unterbindet Einkaufstouren nach Polen. Kurzreisen zum Shoppen und zum Böllerkauf in dem Nachbarland im Rahmen des Kleinen Grenzverkehrs sind laut Senatsbeschluss während der Corona-Pandemie nur noch mit einer anschließenden zehntägigen Quarantäne möglich.

23. Dezember: Der Berliner Senat hat 54 Bereiche des Stadtgebietes als sogenannte Pyroverbotszonen während der Silvesternacht ausgewiesen. Betroffen sind Gegenden in allen Bezirken. Sie kommen zusätzlich zu den bereits im vergangenen Jahr gültigen Verbotszonen auf dem nördlichen Teil des Alex und rund um die Pallasstraße.

24. Dezember: Der Weihnachtsmann und seine fleißigen Engel in Himmelpfort hatten in diesem Jahr mehr zu tun als je zuvor: 320.000 Briefe aus aller Welt sind eingegangen. Neben Wünschen wie Spielzeug oder Smartphones stand bei vielen Kindern auch: Corona soll weggehen.

26. Dezember: In Brandenburg und Berlin sind am zweiten Weihnachtsfeiertag die ersten Lieferungen des Impfstoffs gegen Sars-CoV-2 eingetroffen.

27. Dezember: In der Region haben die ersten Impfungen gegen das Coronavirus begonnen. Als erste bekam die 101-jährige Gertrud Haase die Spritze; sie lebt in einem Pflegeheim in Berlin-Steglitz. Im Landkreis Oberspreewald-Lausitz war Impfstart in einem Seniorenheim in Großräschen - hier war die 87-jährige Ruth Heise zuerst an der Reihe.

28. Dezember: In der Arena in Treptow nimmt das erste Impfzentrum in Berlin den Betrieb auf. Das DRK geht davon aus, dass jeden Tag bis zu 1.000 Menschen hier geimpft werden können. Am ersten Tag sind es 150, unter ihnen hauptsächlich Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegepersonal aus Krankenhäusern und Pfelgeeinrichtungen.

29. Dezember: In Brandenburg beginnen mobile Impfteams Kliniken aufzusuchen, die sich schwerpunktmäßig mit Corona-Infektionen befassen. Weil die Mitarbeiter dort einem hohen Ansteckungsrisiko unterliegen, sollen sie möglichst früh eine Immunisierung erhalten können. Nicht nur die Krankheit, auch Quarantäne-Aufenthalte haben die Personalsitation an den Krankenhäusern stark belastet.

29. Dezember: Knapp zwei Wochen nachdem die verschärften Regelungen für den Lockdown eingetreten sind, reift bei vielen Politikern die Einsicht, dass er nicht zu einer schnellen Verbesserung des Infektionsgeschehens führen wird. Berlins Regierender Bürgermeister Müller (SPD) sagt in einem Interview, dass er eine Öffnung ab dem 10. Januar für unrealistisch hält.

30. Dezember: Nun wird deutlich, auch die Rückkehr der Kinder und Jugendlichen an Kita und Schule wird sich verzögern. In Berlin soll ab dem 18. Dezember wieder Präsenzunterricht im größeren Rahmen stattfinden, so Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD), Ausnahmen gibt es für die Abschlussklassen. "Momentan sprechen die Zahlen eine deutliche Sprache", beschreibt Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (ebenfalls SPD) die Situation. Er rechnet erst nach den Winterferien mit einem Ende des Distanzunterrichts für das Gros der Kinder.

30. Dezember: Der Impfstart verläuft nicht perfekt. Die vom Bundesgesundheitsministerium organisierte Auslieferung verzögert sich. Zum einen weil die Mainzer Firma Biontech und ihr US-Partner Pfizer zu Beginn weniger produzieren können, als sie erhofft haben. Noch ist nicht ganz klar, wann wieviel nachgeliefert werden kann. Zum anderen, muss der Impfstoff bei besonders kühlen Temperaturen gelagert werden. Das erschwert den Transport und die Lagerung.

31. Dezember: "Mysteriöse Lungenkrankheit in Zentralchina ausgebrochen" - so lautet die Überschrift der ersten Meldung über Covid-19, die um 10:31 Uhr vor genau einem Jahr von der Nachrichtenagentur DPA abgesetzt wurde.

31. Dezember: Zum Ende des Jahres wird deutlich, welche Folgen der Anstieg von Corona-Infektionen haben kann: 1.271 Menschen sind in Berlin im zurückliegenden Jahr in Verbindung mit einer Infektion verstorben. Am 30. November lag dieser Wert noch bei 565. Im Dezember gab es also mehr als doppelt so viele Corona-Tote wie im gesamten Rest des Jahres. In Brandenburg sind 1.095 Menschen mit dem Virus gestorben, Ende November waren es noch 370. Für Hoffnung sorgt, dass 12.000 Menschen in der Region bereits eine Impfung erhalten haben.

31. Dezember: Ein außergewöhnliches Jahr endet - statt mit lautem Knallen und großen Feiern - vielerorts ruhig und im engsten Familienkreis. Auch auf den Straßen und Plätzen kommt es nicht zu großen Menschenansammlungen.

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