BrandenburgTrend - AfD trotz Verlusten weiter stärkste Kraft, BSW gewinnt deutlich
Wenn am nächsten Sonntag in Brandenburg bereits Wahl wäre, würden fünf Fraktionen in den neuen Landtag einziehen. Laut dem aktuellen BrandenburgTrend wäre die AfD stärkste Partei, die Linke würde den Einzug verpassen.
Gut zehn Wochen vor der Landtagswahl liegt die AfD in Brandenburg trotz Verlusten weiter vorn, das neue Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) macht im Vergleich zum April den größten Sprung aller Parteien. Das geht aus dem BrandenburgTrend hervor, den das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap im Auftrag von rbb24 Brandenburg aktuell und Antenne Brandenburg erstellte.
Wenn am Sonntag bereits Landtagswahl wäre, käme die AfD auf 23 Prozent, das sind drei Prozentpunkte weniger als noch im April. Gleichauf dahinter würden SPD und CDU mit jeweils 19 Prozent liegen, wobei die SPD drei Punkte verliert und die CDU einen Punkt gewinnt.
Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) steht bei 16 Prozent, im Vergleich zum April ist das ein Plus von sechs Prozentpunkten. Die Grünen wären mit sieben Prozent im Landtag vertreten (minus eins). Die Linke verliert weiter an Zustimmung und würde den Einzug in den Landtag mit vier Prozent verpassen (minus zwei). BVB/Freie Wähler und die FDP kämen auf drei Prozent, alle Sonstigen zusammen auf sechs Prozent.
Bei einem solchen Ergebnis würden fünf Fraktionen in den neuen Landtag einziehen. Die derzeit regierende Koalition aus SPD, CDU und Bündnis 90/Die Grünen käme nur auf 45 Prozent. An der Zufriedenheit mit der Kenia-Regierung hat sich nicht viel geändert, ähnlich wie im April zeigen sich nur 42 Prozent mit der Landesregierung zufrieden (plus eins).
Woidke erreicht höchsten Zufriedenheits-Wert
Unter den Spitzenkandidatinnen und -kandidaten kann nur Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) bei einer Mehrheit der Brandenburgerinnen und Brandenburger mit Bekanntheit und Beliebtheit punkten. 88 Prozent kennen den SPD-Landesvorsitzenden, 55 Prozent sind mit seiner Arbeit zufrieden. Mit der politischen Arbeit des Herausforderers Jan Redmann (CDU) sind nur 16 Prozent der Befragten zufrieden, mit dem AfD-Spitzenkandidaten Hans-Christoph Berndt neun Prozent.
Linken-Landeschef Sebastian Walter erreicht eine Zustimmung von elf Prozent, genau wie die neue Spitzenkandidatin der Bündnis-Grünen Antje Töpfer. Robert Crumbach, den Spitzenkandidaten und Landesvorsitzenden der Partei von Sahra Wagenknecht, kennen 81 Prozent der Befragten nicht, nur sieben Prozent sind mit ihm zufrieden.
Unterschiedliche Kompetenzen
Die wichtigsten Aufgaben in Brandenburg zu lösen, traut ein Viertel der Brandenburgerinnen und Brandenburger am ehesten der SPD zu. Vor der letzten Landtagswahl 2019 war das noch ein Drittel (32 Prozent).
Die Kompetenzen bei einzelnen Politikfeldern sehen die Befragten unterschiedlich verteilt. Beim Thema soziale Gerechtigkeit und in der Bildungspolitik liegt die SPD vorn (26 bzw. 19 Prozent), beim Thema Wirtschaft die CDU (25 Prozent). In der Asyl- und Flüchtlingspolitik trauen 22 Prozent der AfD die größte Kompetenz zu, alle anderen Parteien landen dahinter. In der Klima- und Umweltpolitik gelten die Grünen trotz Verlusten im Vergleich zu 2019 als kompetenteste Partei (19 Prozent, 2019: 47 Prozent).
Für den aktuellen BrandenburgTrend wurden vom 4. bis 9. Juli insgesamt 1.153 Wahlberechtigte in Brandenburg repräsentativ befragt.
Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 11.07.2024, 19:30 Uhr
Korrektur: In einer früheren Version dieses Beitrags hieß es, die aktuelle Koalition könne nicht weiterregieren, wenn am nächsten Sonntag Wahlen wären. Tatsächlich wären SPD, CDU und Grüne mit 45 Prozent stärker als AfD und BSW zusammen (39 Prozent). Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.
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