BrandenburgTrend - AfD trotz Verlusten weiter stärkste Kraft, BSW gewinnt deutlich

Do 11.07.24 | 19:27 Uhr
  101
Grafik: Brandenburg Trend. (Quelle: rbb/infratest dimap)
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 11.07.2024 | Katrin Neumann | Bild: rbb/infratest dimap

Wenn am nächsten Sonntag in Brandenburg bereits Wahl wäre, würden fünf Fraktionen in den neuen Landtag einziehen. Laut dem aktuellen BrandenburgTrend wäre die AfD stärkste Partei, die Linke würde den Einzug verpassen.

Gut zehn Wochen vor der Landtagswahl liegt die AfD in Brandenburg trotz Verlusten weiter vorn, das neue Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) macht im Vergleich zum April den größten Sprung aller Parteien. Das geht aus dem BrandenburgTrend hervor, den das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap im Auftrag von rbb24 Brandenburg aktuell und Antenne Brandenburg erstellte.

Wenn am Sonntag bereits Landtagswahl wäre, käme die AfD auf 23 Prozent, das sind drei Prozentpunkte weniger als noch im April. Gleichauf dahinter würden SPD und CDU mit jeweils 19 Prozent liegen, wobei die SPD drei Punkte verliert und die CDU einen Punkt gewinnt.

Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) steht bei 16 Prozent, im Vergleich zum April ist das ein Plus von sechs Prozentpunkten. Die Grünen wären mit sieben Prozent im Landtag vertreten (minus eins). Die Linke verliert weiter an Zustimmung und würde den Einzug in den Landtag mit vier Prozent verpassen (minus zwei). BVB/Freie Wähler und die FDP kämen auf drei Prozent, alle Sonstigen zusammen auf sechs Prozent.

Bei einem solchen Ergebnis würden fünf Fraktionen in den neuen Landtag einziehen. Die derzeit regierende Koalition aus SPD, CDU und Bündnis 90/Die Grünen käme nur auf 45 Prozent. An der Zufriedenheit mit der Kenia-Regierung hat sich nicht viel geändert, ähnlich wie im April zeigen sich nur 42 Prozent mit der Landesregierung zufrieden (plus eins).

Grafik: Brandenburg Trend, Zufriedenheit mit Spitzenkandidaten(Quelle: (Quelle: rbb/Infratest dimap)

Woidke erreicht höchsten Zufriedenheits-Wert

Unter den Spitzenkandidatinnen und -kandidaten kann nur Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) bei einer Mehrheit der Brandenburgerinnen und Brandenburger mit Bekanntheit und Beliebtheit punkten. 88 Prozent kennen den SPD-Landesvorsitzenden, 55 Prozent sind mit seiner Arbeit zufrieden. Mit der politischen Arbeit des Herausforderers Jan Redmann (CDU) sind nur 16 Prozent der Befragten zufrieden, mit dem AfD-Spitzenkandidaten Hans-Christoph Berndt neun Prozent.

Linken-Landeschef Sebastian Walter erreicht eine Zustimmung von elf Prozent, genau wie die neue Spitzenkandidatin der Bündnis-Grünen Antje Töpfer. Robert Crumbach, den Spitzenkandidaten und Landesvorsitzenden der Partei von Sahra Wagenknecht, kennen 81 Prozent der Befragten nicht, nur sieben Prozent sind mit ihm zufrieden.

Grafik: Brandenburg Trend Zufriedenheit mit Spitzenkandidaten. (Quelle: rbb/Infratest dimap)

Unterschiedliche Kompetenzen

Die wichtigsten Aufgaben in Brandenburg zu lösen, traut ein Viertel der Brandenburgerinnen und Brandenburger am ehesten der SPD zu. Vor der letzten Landtagswahl 2019 war das noch ein Drittel (32 Prozent).

Die Kompetenzen bei einzelnen Politikfeldern sehen die Befragten unterschiedlich verteilt. Beim Thema soziale Gerechtigkeit und in der Bildungspolitik liegt die SPD vorn (26 bzw. 19 Prozent), beim Thema Wirtschaft die CDU (25 Prozent). In der Asyl- und Flüchtlingspolitik trauen 22 Prozent der AfD die größte Kompetenz zu, alle anderen Parteien landen dahinter. In der Klima- und Umweltpolitik gelten die Grünen trotz Verlusten im Vergleich zu 2019 als kompetenteste Partei (19 Prozent, 2019: 47 Prozent).

Grafik: Brandenburg Trend, welche Parteikann die Probleme in Brandenburg am besten lösen. (Quelle: rbb/Infratest dimap)

Für den aktuellen BrandenburgTrend wurden vom 4. bis 9. Juli insgesamt 1.153 Wahlberechtigte in Brandenburg repräsentativ befragt.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 11.07.2024, 19:30 Uhr

Korrektur: In einer früheren Version dieses Beitrags hieß es, die aktuelle Koalition könne nicht weiterregieren, wenn am nächsten Sonntag Wahlen wären. Tatsächlich wären SPD, CDU und Grüne mit 45 Prozent stärker als AfD und BSW zusammen (39 Prozent). Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.

Die Kommentarfunktion wurde am 11.07.2024 um 23:10 Uhr geschlossen. Die Kommentare dienen zum Austausch der Nutzerinnen und Nutzer und der Redaktion über die berichteten Themen. Wir schließen die Kommentarfunktion unter anderem, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt.

101 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 101.
    Antwort auf [Martin ] vom 11.07.2024 um 22:26

    "Darauf freue ich mich riesig."

    Dieses Gefühl geht mir komplett abhanden. Ich meine, welche Politiker da letztendlich in die Parlamente einziehen... der Spruch "würden Wahlen etwas ändern..." ist übertrieben, aber die Erfahrung zeigt - viele Wahlversprechen werden von der Realität regelrecht weggewischt.

  2. 100.

    Verbände, Parteien und Personen können ja in einem Punkt recht haben und in anderen nicht. Passt dass in Ihr schwarz/weißes Weltbild? Das ist keine Scherzfrage.

  3. 99.
    Antwort auf [Bernd] vom 11.07.2024 um 21:59

    "Ideologie und Meinun gsvorgabe zu protestieren. Das haben wir an Erfahrung vielen ehemaligen Westdeutschen Bürgern und dem eingestaubten Denken voraus."

    Welch unsägliche Arroganz. Als ob es in der Geschichte der BRD keine Massenproteste (68er, Anti-AKW, Friedensbewegung) bzw. Deutschlands (Anti-HartzIV, FfF) gegeben hätte. Und sowohl AfD als auch BSW wird maßgeblich durch diese "ehemalige Westdeutschen " geführt und gesteuert.

  4. 98.

    Da wir ja Anfang September 2 Lehrvorführungen in Punkto Wahlen haben können wir uns mit Prognosen erst mal zurückhalten. Wir haben dann 3 Wochen Zeit um zu sehen wer mit wem Zusammenarbeiten will, kann oder muss.
    Das wird für die Wahlen in Brandenburg ausschlaggebend sein. Warten wir's also ab.

  5. 97.

    .......die Frage der Schuld habe ich überhaupt nicht gestellt, das waren Sie. Ich habe lediglich geschrieben, was passieren wird, wenn der Klimawandel immer mehr an Fahrt aufnimmt und die Konsequenzen dessen.

  6. 96.

    Noch 2,1 Prozentpunkte fehlen bei Grün.
    Nach unten. Ist ja noch Zeit.
    Ist die WU unter "Sonstige"? Sollte demnächst eigenständig gemessen werden.

  7. 95.

    Die schlechten Auswirkungen der Migration (mit Ausnahmen die jeder kennt) sind jedem bekannt. Muss man nur in die Nachbarländer schauen. Geht die Welt wieder unter und wir sind an allem schuld? Ist es das, ja?

  8. 94.

    Wirtschaftsverbände sagen auch was ganz anderes. Darüber auch schon mal nachgedacht? War bei Ihnen nur ne Scherzfrage.

  9. 93.

    "Migration. Wirtschaftliche Entwicklung, inneres Sicherheit, Ukraine. War auch bei der letzten EU Wahl alles wichtiger als der Klimawandel. Und natürlich der Rechtsextremismus und die Entwicklung in der EU."

    .....und was meinen Sie wohl, wie stark sich die Migration noch verändern wird, wenn der Klimawandel immer mehr an Fahrt aufnimmt? So hohe Mauern können Sie um kein Land ziehen, dass die Menschen nicht doch versuchen, darüberzuklettern, wenn als Alternative nur verhungern oder noch viel wichtiger verdursten steht oder Land unter. Der Klimawandel wird dafür sorgen, dass Menschen die Orte auf der Welt verlassen werden, an denen man nicht mehr leben kann.

  10. 92.

    Oh simma schon beim Atomkrieg? Weiter so. Sie nimmt man bestimmt ernst. Wird immer gruseliger hier.

  11. 90.

    Und dann kann endlich wieder alles für den Autoverkehr ausgebaut werden.

    Den Menschen hier ist leider nicht mehr zu helfen.
    Sie wollen in einer Diktatur leben.

    Na ja, aber sie werden so oder so ihre Lebensgrundlage verlieren durch den Klimawandel.

  12. 89.

    die üblichen wortgewaltigen Relativierer, Verharmlooser die man auch bei allen anderen brisanten Themen antrifft. Keine Problemlösungen anbieten aber Nazi schreine. Mehr haben sie wie üblich nicht drauf. RAF, Park, Schwimmbad, usw. Hauptsache wortgewaltig relativieren. Als ob Grüne hier selbst kommentieren. Aber wär ja nix Neues.

  13. 88.

    Hi Sebastian - Wohnst Du in Brandenburg? Kommst Du nach Berlin mit Familie, herzlich Willkommen. Es gibt zwar keine bezahlbare Wohnung, Kita Plätze oder Termine beim Bürgeramt und die öffentlichen Gebäude zerfallen hier bald zu Staub aber es gibt immer Arbeit für jeden eine sicheres soziales Umfeld im Kiez wenn Du kein Assi bist. Und Frieden ist Definitiv gesichert hier leben viele Russen und keiner will Krieg. Küss Dein Auge Brüderlich mit Herz und Hand

  14. 87.

    Wagenknecht biedert sich in Thüringen der CDU an……das ist wie „raus aus den Kartoffeln und wieder rein in die Kartoffeln“. Wie kann man als angeblich so vehemente Friedensverfechterin mit der CDU zusammen arbeiten wollen die noch nie etwas gegen Waffen und deren Anwendung hatte, die immer noch auf immer mehr Waffen für die Ukraine pocht? Das widerspricht sich doch……..wenn das BSW nicht mal eine Wählerfalle war, zumindest sieht es inzwischen in Thüringen so aus.

  15. 86.

    Klar, das Narrativ von der Nato-Osterweiterung; hält sich seit Jahrzehnten. Es gab nie einen völkerrechtlich verbindlichen Vertrag, der eine Erweiterung ausschließt. Ich vermisse Ihre Quellenangaben, wenn sie schon anderen empfehlen sich besser zu belesen. Woher haben Sie denn Ihr Wissen? Hier ist meine Quelle:
    https://correctiv.org/faktencheck/hintergrund/2022/12/12/nato-osterweiterung-was-russland-und-der-westen-vereinbarten-und-was-nicht/#:~:text=Dass%20in%20den%20Zwei%2Dplus,das%20ist%20tats%C3%A4chlich%20ein%20Mythos
    Schon Putins Vorgänger haben immer wieder behauptet, die Nato hätte zugesichert, dass es keine Osterweiterung geben werde. Das ist schlichtweg falsch. Im Gegenteil hat sich Russland dazu verpflichtet, die staatliche Souveränität anderer Länder, insbesondere jener der Ukraine zu respektieren.
    Und: willst du Frieden, so bereite den Krieg. Nur wenn jemand wie Putin sieht, dass unser Hammer größer ist, als seiner, wird er nicht auch mit anderen Ländern weitermachen.'

  16. 84.

    Hieß es nicht von verschiedenen Wirtschaftsverbänden, sie sehen eine starke AfD mit Sorge? Schonmal daran gedacht, liebe Brandenburger und Brandenburgerinnen?

  17. 83.

    Den Leuten fehlt es an Selbstvertrauen und Mut sich einzubringen. Selbst Verantwortung tragen ist sehr lästig, scheint mir. Links und rechts außen vertragen sich am besten. Und wenn die gewinnen, setzt ich keinen Fuß mehr nach Brandenburg.

  18. 82.

    Im Atomkrieg geht die Welt ganz sicher unter, im Klimawandel sicher nicht (sehen die Klimapaniksektierer natürlich anders). Erste Voraussetzung für die Chance, Klimaschutz zu praktizieren ist Frieden. Wer das nicht kapiert, tut mir wirklich leid.