Brandenburg-Wahl - Grüne, Linke und Freie Wähler fliegen aus dem Landtag - keine Direktmandate erreicht
Bei der Brandenburg-Wahl hofften drei Parteien in den Landtag einzuziehen, auch ohne die Fünf-Prozent-Hürde zu überspringen. Doch der Plan ging nicht auf, andere gewannen die Direktmandate.
Grüne, Linke und BVB/Freie Wähler werden im nächsten Landtag nicht wieder vertreten sein.
Um in den Landtag einzuziehen, haben Parteien zwei Möglichkeiten: Entweder sie kommen mit den Zweitstimmen landesweit über die Fünf-Prozent-Hürde oder sie erringen mindestens ein Direktmandat in einem Wahlkreis. Da in den Umfragen vor der Landtagswahl sowohl Grüne, Linke als auch BVB/Freie Wähler drohten, unter die Sperrklausel zu fallen, setzten sie ihre Hoffnungen auf Wahlkreise, in denen sie voraussichtlich gut abschneiden würden.
Am Wahlabend zeigte sich nun, dass das auch nötig war. Alle drei Parteien erhielten insgesamt weniger als fünf Prozent der Stimmen in Brandenburg.
Die Grünen hofften vor allem auf ein Direktmandat im Wahlkreis 21 (Potsdam I). Das hatte Marie Schäffer vor fünf Jahren gewonnen, als erster Grünen überhaupt in Brandenburg war es ihr gelungen, ein Direktmandat zu holen. Doch nach der Auszählung aller Stimmen am Sonntag geht das Mandat mit 34,4 Prozent der Stimmen nun an Manja Schüle von der SPD. Schäffer kommt mit 26,5 Prozent auf Platz zwei.
Ebenso verpasst haben die Grünen das Direktmandat im Wahlkreis 6 (Havelland II). Hier siegte Julia Sahi (SPD) mit 37,1 Prozent. Auf dem zweiten Platz landete die AfD mit 24,0 Prozent. Die bisherige Grüne-Fraktionschefin Petra Budke konnte lediglich 6,1 Prozent der Erststimmen auf sich vereinen.
Die Linke setzte ihre Hoffnungen auf den Wahlkreis 32 (Märkisch-Oderland II), um ihre ehemalige Fraktionschefin Kerstin Kaiser in den Landtag schicken zu können. Die scheiterte allerdings deutlich. Die AfD gewann den Wahlkreis mit 33,5 Prozent der Stimmen für ihren Kandidaten Erik Pardeik, es folgt die SPD mit 32,2 Prozent. Kaiser kam nur auf 9,3 Prozent der gültigen Stimmen.
Der Spitzenkandidat von BVB/Freie Wähler, Péter Vida, hoffte auf das Direktmandat im Wahlkreis 14 (Barnim II), wurde aber enttäuscht. Im Gegensatz zur letzten Brandenburg-Wahl vor fünf Jahren gelang ihm kein Sieg in dem Wahlkreis. Nach der Auszählung aller Stimmen gewinnt hier der AfD-Politiker Steffen John mit 26,3 Prozent. Platz zwei geht an die SPD mit 24,1 Prozent. Erst dann kommt Vida mit 23,9 Prozent der Erststimmen.
Sendung: rbb24 Inforadio, 24.09.2024, 13:45 Uhr