Der Absacker - Wenn "arm, aber sexy" nicht reicht

Lange hat sich Berlin als klamme Kulturmetropole definiert. Diese Zeiten sind zwar längst vorbei. Trotzdem bleibt da ein mulmiges Gefühl, wenn es um die finanziellen Hilfen für Unternehmerinnen, Unternehmer und Selbstständige geht. Von Haluka Maier-Borst
Das Land steht still. Das kann man inzwischen sogar in Daten sehen. Aber während draußen weitestgehend Ruhe herrscht, glühen digital die Leitungen. Lehrerinnen hatten uns schon davon berichtet, wie sie beim Unterricht digital improvisieren müssen – auch weil die digitalen Lernräume des Land Berlins vollkommen überlastet seien. Vor allem aber sah man in den vergangenen Wochen den digitalen Ansturm bei der Investitionsbank Berlin. Erst brach der Server zusammen, dann gab es ewige Warteschlangen für Anträge und gleich mehrmals war der Kreditrahmen ausgeschöpft. Und so blieb bisher ein klammes Gefühl.
1. Was vom Tag bleibt
Mit der Pressekonferenz von heute wollte nun der Senat ein klares Zeichen setzen. Drei Milliarden Euro Corona-Hilfen will man bereitstellen. Das klingt nach einer gewaltigen Summe. Aber andererseits hat Brandenburg gleich zwei Mal die Summe des Rettungsschirms verdoppelt. Und selbst wenn am Ende das Geld ausreicht, stellt sich eine andere Frage: Sind auch alle, die es bräuchten, berechtigt?
Der Tagesspiegel zitiert jedenfalls Beatrice Kramm von der Industrie- und Handelskammer mit den Worten: "Die Weigerung des Senats, Zuschüsse an Unternehmen mit mehr als zehn Mitarbeitern zu zahlen, ist eine schallende Ohrfeige für die mittelständischen Unternehmen und ihre Hunderttausenden Beschäftigten." Stunk ist also vorprogrammiert.
2. Abschalten
Gut, Berlin und Brandenburg sind sowieso nicht gerade mit Gebirgen gesegnet. Aber als jemand, der selbst gerade Richtung Alpen unterwegs war, als das hier alles begann, kann ich die Sehnsucht nach den Bergen verstehen. Und da gibt es vielleicht ein wenig Abhilfe. Die Süddeutsche Zeitung, ansäßig in München, hat sich gleich zwei Mal dem Thema Alpinsport zu Hause gewidmet. Einmal hier [sueddeutsche.de] und hier [sueddeutsche.de]. Aber vor allem haben die Kollegen dieses großartige Bild aus dem Netz ausgegraben [instagram.com].
Und ich selbst kann Ihnen auch noch dieses kleine Fundstück ebenfalls von Instagram präsentieren [instagram.com], wenn Sie lieber anderen beim Alpinsport zu Hause zuschauen.
3. Und, wie geht's?
Heute darf mal unser geliebtes Organisationstalent Eva Habig zu Wort kommen und sagen, wie es gerade so ist, als eine der letzten im Büro das Chaos zu bändigen.
Seit gefühlten 3 Monaten – ja, ich weiß, es sind gerade mal 4 Wochen – sind wir nun dabei, ca. 60 Menschen auf die Arbeit im Homeoffice umzustellen. Zwischen all den Anträgen, technischen Problemen und auftauchenden Fragen fühle ich mich mittlerweile nur noch eins: verwirrt. Das Nervigste ist, sich nur mit Problemlösungen beschäftigen zu müssen. Das macht zur Zeit den größten Teil der Arbeit aus.
Ich komme darum auch nicht mal dazu, unsere eigene Seite intensiv zu lesen. Dazu kommt, dass es momentan sehr schwierig ist unser Ressort "Kultur" mit spannenden Themen zu füllen, da einfach nichts "live" stattfindet. Ich empfinde es allerdings als Privileg, immer noch in die Redaktion fahren zu können um vor Ort zu arbeiten. Sonst säßen mein Mann und ich samt 9-jährigem Schulkind zu dritt im Homeoffice. Entspannung ist anders. Aber was ist derzeit schon entspannt.
Ich wache immer noch morgens auf und denke: "Scheiße, doch nicht nur geträumt." Ich habe das große Glück, dass mein Mann als Erzieher arbeitet und ich so einen Profi zu Hause habe, der mit Kinderbetreuung und Homeschooling nicht überfordert ist. Er macht das super und hält mir den Rücken frei.
Wenn Sie uns schreiben wollen, was Sie derzeit so beschäftigt oder womit Sie sich derzeit beschäftigen, dann schicken Sie uns gerne Text, Bilder oder Videos an: haluka.maier-borst@rbb-online.de.
4. Ein weites Feld
Heute fällt mir tatsächlich nicht viel ein.
Bis morgen, bleiben Sie drinnen und Prost, sagt
Haluka Maier-Borst
Kommentar
Bitte füllen Sie die Felder aus, um einen Kommentar zu verfassen.