Tagebuch (17): Ukraine im Krieg - "So leben wir seit neun Monaten und beschweren uns nicht"

Fr 23.12.22 | 18:03 Uhr | Von Natalija Yefimkina
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Ukraine-Tagebuch: Oksana Chernaja, 42, Rettungssanitäteterin, Bachmut (Quelle: privat)
Audio: Natalija Yefimkina | rbb24 Inforadio | 22.12.2022 | Bild: privat

Oksana ist Professorin für Ökonomie. Eigentlich. Seit Kriegsbeginn dient sie freiwillig als Rettungssanitäterin. Natalija Yefimkina spricht in ihrem Kriegstagebuch mit Oksana über den Alltag an der Front – und den Dauerbeschuss der Stadt Bachmut.

Natalija Yefimkina: Heute bekam ich eine E-Mail von einer Filmförderanstalt zu meinem Filmprojekt in der Ukraine. Das Projekt hatte ich vor dem Krieg angefangen zu recherchieren und hatte dazu auch schon erste Bilder in Kiew gedreht, dann kam der Krieg. Meine Produktionsfirma schrieb einen Abschlussbericht, dass das Drehen in der Ukraine wegen des Krieges unmöglich sei und auch auf absehbare Zeit nicht damit zu rechnen sei.

In der E-Mail schreibt nun die Frau von der Filmförderung, es fehle noch eine ausführliche projektgerechte Beschreibung (mind. 40 Seiten) mit umfassender Darstellung der Handlung und Protagonisten sowie konkretisiertem visuellen und dramaturgischen Konzept samt einem konkreten Produktionsplan (zeitlich, finanziell und organisatorisch). Bei Fragen könne ich mich bei Ihr ab dem 29.12. melden, bis dahin sei sie im Urlaub.

Ich erreiche Oksana und bitte Sie sich vorzustellen.

Ich heiße Oksana Chernaja. Ich bin 42 Jahre alt und diene als Rettungssanitäterin in der 57. Brigade.

Was haben Sie vor dem Krieg gemacht, Oksana?

Ich bin Universitätsprofessorin für Wirtschaft und habe als solche im Oman an der Universität Maskat gearbeitet.

Wie hat der Krieg für Sie angefangen?

In den Nachrichten ging am 24. Februar die Information um, dass um 5 Uhr morgens der Beschuss eingesetzt hat. Da traf ich die Entscheidung, in die Ukraine zurückzukehren. Im Prinzip ist das logisch, denn jemand muss das Land ja beschützen. Am 5. März war ich bereits in der Ukraine und dann habe ich mich in die 57. Brigade einberufen lassen und diene seither hier.

Zur Person

Die Regisseurin Natalija Yefimkina (Quelle: Lucia Gerhardt)
Lucia Gerhardt

Natalija Yefimkina lebt in Berlin. Sie ist in Kiew aufgewachsen. Nach der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl zog die Familie zunächst nach Sibirien. In den 1990er Jahren emigrierte die Familie dann nach Deutschland.

Hatten Sie bereits vorher in der Armee gedient?

Ja, vom Juli 2015 bis November 2016 war ich in der 28. Brigade als Krankenwagenfahrerin tätig.

Dann ist das Ihre zweite Ausbildung?

Nein, ich habe keine medizinische Ausbildung in dem Sinne, nur Kurse, die alle machen müssen. Im Prinzip kann jeder Mensch dienen, der das möchte. Vor Ort wird ihm dann alles beigebracht.

Können Sie mir sagen, wo Sie sich jetzt befinden? Und wie sieht ihr Alltag aus?

Ich befinde mich in Bachmut. Und wie der Tag so aussieht?… Wir stehen die ganze Zeit unter Beschuss und machen bestimmte Aufgaben, die von der Situation abhängen, die gerade vorherrscht: Evakuierungen, Krankentransporte, abhängig davon, was gerade an der Front geschieht.

Aber man sagt, dass in Bachmut die Situation ganz schlimm ist…

Ja, sehr schwierig, aber kontrollierbar. Schon davor gab es schwierige Situationen. Im Prinzip ist es so wie an anderen Frontabschnitten, an denen meine Brigade war.

Ihre Brigade, was heißt das? Ist das eine medizinische Einheit oder ein Teil der Armee?

Das ist Militär. Eine Brigade ist eine Militäreinheit, die aus Bataillonen besteht und die einen bestimmten Abschnitt der Front verteidigt und dort kämpft.

Und Sie haben Ärzte und Sanitäter?

Die Brigade verfügt über eine Sanitätskompanie, die den Stabilisierungspunkt versorgt und dessen Evakuierung betreut. Jedes Bataillon verfügt über eine eigene Sanitätseinheit, die unabhängig von der Personalstärke aus Ärzten, Sanitätern, Krankenwagenfahrern, Mechanikern und einfachen Sanitätern besteht, die für die Evakuierung von der Frontlinie zum Stabilisierungspunkt zuständig ist.

Ukraine-Tagebuch: Oksana Chernaja, 42, Rettungssanitäteterin, Bachmut (Quelle: privat)
Oksana im OmanBild: privat

Und Sie haben dort Netz? Man sagt doch, nach Bachmut gibt es überhaupt keine Verbindung?

An allen strategisch wichtigen Punkten haben wir Starlink. An wenigen Stellen gibt es auch Netz, aber im Großen und Ganzen gibt es in Bachmut kein Netz mehr.

Leben dort noch Menschen?

Ja, es gibt Zivilbevölkerung und ich würde sagen sogar ziemlich viele.

Aber wie ist die Situation dort, ist es nicht völlig zerstört?

Schon davor wurden alle Städte zerstört, in denen wir gekämpft haben. Toschkiwka, Nowotoschkiwka, Sjewjerodonezk, Lyssytschansk oder die Offensive auf Cherson – es war überall das Gleiche: Alle Städte und Dörfer auf ihrem Weg wurden zerstört, Davydov Brod, Snihuriwka, Bezimenne. Sie zerstören alle Städte, eine nach der anderen. Jetzt ist Bachmut dran.

Es gibt eine bestimmte Arbeit, die gemacht werden muss. Und wir alle machen diese Arbeit.

Oksana

Aber was ist mit den Menschen, wollen sie nicht gehen? Oder lassen sie sich nicht evakuieren oder sind es alte Menschen?

Еs ist die Entscheidung der Menschen. Sie können dort sein, wo sie wollen. Wir können uns nicht einmischen, können sie nicht zwingen. Wenn sie verletzt sind, können sie sich an uns wenden. Wir evakuieren sie dann bis zum Stabilisierungspunkt. Das ist alles, was wir tun können.

Und, Oksana, haben Sie Familie?

Ja, hab ich.

Kinder?


Nein.

Mann?

Ja. Er dient auch.

Ukraine-Tagebuch: Oksana Chernaja, 42, Rettungssanitäteterin, Bachmut (Quelle: privat)
Bild: privat

Erzählen Sie mir, was besonders schwer ist?

Es ist schwer zu sagen, was konkret schwer ist. Es gibt große Verluste, sehr viele Freunde kommen um, werden verletzt… Die ständigen Feuergefechte… ich verstehe nicht richtig… alles ist schwer: Es gibt nichts, kein Wasser, keine Elektrizität, unter solchen Bedingungen leben wir ...

Woanders beschweren sich die Menschen, dass sie 24 Stunden kein Licht haben und sie ohne Wasser sind, so leben wir seit neun Monaten und beschweren uns nicht.

Was heißt ohne Wasser?

Wir haben keine Badezimmer. Die Soldaten leben in den Schützengräben, Unterständen, in zerstörten Gebäuden. Sie haben keine Heizung, keine Elektrizität, kein Wasser und es gibt kein Netz.

Nur wenn man Starlink aktiviert und einen Ofen aufstellt, wird es warm und es gibt Netz und der Generator gibt einem die Möglichkeit, das Handy aufzuladen ...

Ukraine-Tagebuch: Oksana Chernaja, 42, Rettungssanitäteterin, Bachmut (Quelle: privat)
Oksana und ihr MannBild: privat

Wo leben Sie? Wie sieht Ihr Alltag aus?

Im Moment in einem Kellerraum, was dafür sorgt, dass wir bei Beschuss nicht direkt getroffen werden können und uns das Überleben ermöglicht.

Je nach dem, von wo wir die Verwundeten holen müssen, begeben wir uns an verschiedene Positionen. Das können Unterstände sein, Gebäudekeller, Rohre, die unter Brücken verlaufen - je nachdem, wohin sich die Evakuierungsmannschaft für den Bereitschaftsdienst oder um die Verwundeten zu holen begibt. Das hängt alles von der Situation ab.

Gab es schon mal eine Situation, wo Sie um Ihr Leben fürchten mussten?

Das ist ständig der Fall, alles steht unter Beschuss. Beim letzten Kampfeinsatz wurden vier unserer Autos zerstört und einer der Ärzte verletzt. Wir werden ständig beschossen - das ist Krieg. Jeden Tag fliegen Minen, Granaten, Geschützfeuer.

Wir sind das Bindeglied, das die Verletzten bis zum Stabilisierungspunkt bringt, vielleicht haben Sie Aufnahmen von diesen Punkten in Bachmut gesehen und wie man dort operiert. Wir bringen ihnen die Verletzten.

Also sind Sie in den gefährlichsten Orten und führen die gefährlichste Arbeit durch?

Nein, die gefährlichste Arbeit machen die Soldaten, die an der Frontlinie in den Schützengräbern sitzen. Vor allem die bekommen diese Verletzungen. Wir transportieren sie dann ab.

Schwer sich vorzustellen, wie man das alles in sich aufnehmen kann und das über eine so lange Zeit…

Neun Monate bereits.

Wie wollen Sie später zurück ins normale Leben finden?

Weiß ich nicht. Sobald ich zurückkehre, werde ich es Ihnen erzählen (lacht)

Aber was motiviert Sie?

Wir haben keine Wahl. Wir können ja nicht umdrehen und Nachhause gehen. Wir müssen kämpfen oder sie töten uns alle.

Ukraine-Tagebuch: Oksana Chernaja, 42, Rettungssanitäteterin, Bachmut (Quelle: privat)Bachmut

Bachmut ist aber schwer gerade?

Es wird sehr viel Wirbel um die Stadt gemacht, alle reden darüber. Aber in Sjewjerodonezk, in Lyssytschansk und in der Nähe von Kiew war es die gleiche Situation. Nach dem, was ich sehe, war der Grad der feindlichen Aktivität ähnlich.

Die Angriffe variieren, der Beschuss auch. Aber wenn sie uns hinaus treiben aus der Stadt, töten sie dort Menschen und zwar ziemlich aktiv. Es ist wie in allen Städten und Dörfern, die wir verloren haben.

Wie kommen Sie psychisch mit dem allen zurecht?

Wie meinen Sie das?

Reden Sie mit jemandem? Was machen Sie, damit es nicht so schwer ist?

Nichts macht man. Es gibt eine bestimmte Arbeit, die gemacht werden muss. Und wir alle machen diese Arbeit.

Ja… das ist ein Wahnsinn.

Krieg ist überhaupt nichts Gutes. Aber wir haben keine Wahl.

Gibt es viele Frauen an der Front?

An vorderster Front sind es sehr wenige. Frauen sind vor allem in der Logistik, im Aufbau, im Finanzwesen aktiv. Sie arbeiten als Psychologinnen und in den medizinischen Abteilungen als Krankenschwestern. In der Krankenstation bei uns gibt es eine Ärztin. Aber an vorderster Front sind nur sehr wenige, dort sind vor allem Männer.

Also sind Sie eine der wenigen?

Ich kenne die Zahlen nicht, aber ich denke ja.

Ist Ihr Mann bei Ihnen?

Nein, er dient in einer anderen Einheit.

Dann sehen Sie sich ja auch nicht… Was fehlt Ihnen an der Front?

Pickups, die einfachsten, also gebrauchte, weil sie als erstes bei Beschuss zerstört werden. Mit ihnen werden Kampfausrüstungen gebracht und Verletzte abtransportiert. Man kann Verpflegung bringen und Soldaten zu ihren Positionen fahren. Ja, Pickups, das ist das was fehlt.

Können Sie mir noch sagen, wo Sie sich genau in diesem Moment befinden?

In Bachmut.

Aber in welchem Raum? Wie sieht es aus?

Das ist ein Halbkeller, wie soll ich das beschreiben? Ich kann Ihnen ja nicht die Adresse sagen.

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    dpa/Ulf Mauder

    Tagebuch (6): Ukraine im Krieg 

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    Natalija Yefimkina hält von Berlin aus Kontakt mit den Menschen in der Ukraine. Für diesen Tagebucheintrag hat sie allerdings Kontakt mit Freunden und Bekannten in Russland aufgenommen - es sind für sie keine einfachen Gespräche.

  • Andrei und seine Frau Elena vor ihrem Hotel Stockholmstudios in Irpin (Quelle: privat)
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    Tagebuch (5): Ukraine im Krieg 

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    Andreis kleines Hotel in der Nähe von Kiew wird beschossen. Kurz darauf dringen russische Soldaten ein: Natalija Yefimkina hält von Berlin aus Kontakt mit Menschen in der Ukraine - und berichtet darüber in diesem Tagebuch.

  • Alexander Sasnovski vor dem Krieg zu Hause in Mariupol. (Quelle: privat)

    Tagebuch (4): Ukraine im Krieg 

    "Ich wache morgens auf und denke, ich bin zu Hause, aber ich habe kein Zuhause mehr"

    Alexander und seine Frau wollten Mariupol nicht verlassen. Doch Putins Krieg zwang sie zur Flucht: Natalija Yefimkina hält von Berlin aus Kontakt mit den Menschen in der Ukraine - und berichtet darüber in diesem Tagebuch.

  • Viktor mit seinem Sohn Zenja in Deutschland (Quelle: privat)
    privat

    Tagebuch (3): Ukraine im Krieg 

    "Er hat immer davon geträumt, ein Offizier zu werden. Gestorben ist er am 27. Februar"

    Ein Vater spricht über seinen im Krieg gefallenen Sohn, die fliehende Familie erreicht endlich Berlin: Natalija Yefimkina hält von Berlin aus Kontakt mit den Menschen in der Ukraine - und berichtet darüber in diesem Tagebuch.

  • Oleg sitzt als Beifahrer in dem Transporter. (Quelle: privat)
    privat

    Tagebuch (2): Ukraine im Krieg 

    "Bitte komm, Oma, es ist Krieg!"

    Die Regisseurin Natalija Yefimkina hat ukrainische Wurzeln. Seit Tagen hält sie Kontakt mit den Menschen vor Ort. In diesem Tagebuch berichtet sie darüber, wie es den Menschen in der Ukraine geht, aber auch was die Situation mit ihr macht.

  • Die Ukrainerin Julia T. hat sich entschieden, mit ihren beiden Kindern aus der Ukraine zu fliehen. Die beiden Kinder im Zug. (Quelle: privat)
    privat

    Tagebuch (1): Ukraine im Krieg 

    "Julia, entscheide dich!"

    Die Regisseurin Natalija Yefimkina hat ukrainische Wurzeln. Seit Tagen hält sie Kontakt mit den Menschen vor Ort. In diesem Tagebuch berichtet sie darüber, wie es den Menschen in der Ukraine geht, aber auch was die Situation mit ihr macht.

  • Der zentrale Platz der Stadt Charkiw liegt nach dem Beschuss des Rathauses in Trümmern.
    picture alliance / AP

    Berichte aus der Ukraine 

    "Ich will nicht für die Ukraine sterben, ich will für sie leben!"

    Plötzlich leben die Menschen in der Ukraine im Krieg. Eine Lehrerin harrt voller Angst auf dem Land aus. Ein Fabrikarbeiter baut Molotow-Cocktails. Ein Chirurg arbeitet seit sechs Tagen ohne Pause. Sieben Protokolle aus der Ukraine.

Sendung: rbb24 Inforadio | 22.12.2022 | 17:26 Uhr

Beitrag von Natalija Yefimkina

4 Kommentare

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  1. 4.

    Die Realität ist nicht das, was Sie hier versuchen anderen bekannten Personen unterzuschieben. Die Realität ist, wie man diesen Krieg möglichst rasch beenden kann. Die Realität ist, umso länger Kriege andauern, umso geringer die Chance ihn zu beenden und größer die Gefahr dass er zum Flächenbrand wird. Die Realität ist, dass dieser Krieg von sehr weit weg über Satelliten genaustens beobachtet und gesteuert wird.
    Die Realität ist, dass Putin in (s)eine eigene Falle gelaufen ist, aus der er bisher nicht heraus kommt und wenn er so weiter macht, drin stecken bleibt. Die Realität ist ebenfalls, dass die gesamte Welt irgendwann danach, nicht mehr so sein wird, wie sie einmal war.
    Putin hat etwas in Bewegung gesetzt, mit dem keiner mehr in Europa gerechnet hat. Er hat die Zukunft für dieses Jahrhundert neu geschrieben und ein neues Feindbild aufgebaut, wo es Jahrzehnte brauchen wird, um sich davon zu erholen.


  2. 3.

    Mir krampft sich das Herz zusammen. Eine Frau sollte mit ihrem Mann friedlich Weihnachten zusammen sein. Und sie setzt ihr Leben ein für ihr Volk. Meine tiefste Hochachtung. Wann verstehen endlich mal all die Putinversteher wie rücksichtslos und aggressiv dieser Mann ist. All unsere Kraft für die Ukraine.

  3. 2.

    Ja, so ist es, und so stellt sich die Frage, warum es in Deutschland so viele solche unbelehrbare Zeitgenossen mit hohen Bildunsgrad gibt.

  4. 1.

    “Wir haben keine Wahl. Wir können ja nicht umdrehen und Nachhause gehen. Wir müssen kämpfen oder sie töten uns alle.”

    Und das ist genau die Realität, die ein Richard David Precht trotz hohem Bildungsgrad schlichtweg nicht begreift, nicht mal auf abstrakter Ebene. Auch Sahra Wagenknecht, Ralf Stegner, Alice Schwarzer … sie alle verstehen nicht wie kompromisslos die Russen vorgehen, und sie sind und bleiben unbelehrbar, egal wie umfangreich die Kriegsverbrechen sind.

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