35.000 Ukrainer erhalten Sozialleistungen - Berlin nimmt laut Giffey mehr Geflüchtete auf als vereinbart

Di 12.04.22 | 12:19 Uhr
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Franziska Giffey (SPD), Regierende Bürgermeisterin Berlins (Quelle: dpa/Carsten Koall)
Bild: dpa/Carsten Koall

Berlins Regierende Bürgermeisterin hat erneut betont, wie wichtig die Rolle Berlins bei der Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine sei. Die SPD-Politikerin stellt aber auch klar: "Wir können niemanden zwingen, Berlin zu verlassen".

Berlin nimmt nach Angaben der Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) weiterhin deutlich mehr ukrainische Geflüchtete auf als zwischen den Bundesländern vereinbart. "Wir können niemanden zwingen, Berlin zu verlassen", sagte Giffey am Dienstag Zeit Online.

Zwar gebe es neue Regeln, wer in Berlin bleiben dürfe, sagte sie und nannte Kranke, Schwangere, Menschen mit einer Unterkunft, einem Arbeitsplatz oder Familie in der Stadt. Es gelte jedoch auch nach wie vor die Freizügigkeit, sagte Giffey.

Die Ankommenden könnten zwar durch finanzielle Anreize gelenkt werden, Sozialleistungen könnten zum Beispiel an Wohnsitzauflagen geknüpft werden. "Aber diejenigen, die sich um sich selbst kümmern können und weder Sozialleistungen noch Unterkunft brauchen, können frei entscheiden, wo in Deutschland sie leben wollen", sagte die SPD-Politikerin.

35.000 Ukrainer haben Sozialleistungen erhalten

Bereits jetzt seien in Berlin für über 35.000 Menschen aus der Ukraine Sozialleistungen ausgezahlt worden, also für mehr als zehn Prozent der insgesamt etwa 300.000 in Deutschland angekommenen Ukrainerinnen und Ukrainer. Giffey schätzt, dass sich noch deutlich mehr Menschen ohne Registrierung in der Stadt aufhalten.

Kipping unzufrieden mit Bund-Länder-Einigung

Zu den Kosten für die Versorgung der Geflüchteten hatten Bund und Länder am Donnerstag eine Einigung erzielt. Die Ankommenden sollen demnach Grundsicherung erhalten. Dafür werden den Ländern insgesamt zwei Milliarden Euro zur Verfügung gestellt.

Berlins Sozialsenatorin Katja Kipping (Linke) hält das jedoch nicht für ausreichend. "Da ist noch zu viel offen und unklar", sagte Kipping den RND-Zeitungen vom Dienstag. Bei der Aufteilung der Gelder zwischen den Bundesländern müsse berücksichtigt werden, wie sehr Berlin für die ganze Bundesrepublik "in Vorleistung" gegangen sei.

Messehallen im Stillstandsbetrieb

Derweil gab der Senat bekannt, dass für die Unterbringung von Ukrainern derzeit keine Hallen unter dem Funkturm genutzt werden. Mitte März waren in drei Messehallen Übernachtungsmöglichkeiten mit 900 Feldbetten geschaffen worden, die zwischenzeitlich auch dringend gebraucht wurden. Allerdings schlafe nun keiner der Geflüchteten mehr dort, so ein Sprecher der Sozialverwaltung. Das könne sich jedoch angesichts des Kriegsgeschehens wieder ändern.

Deshalb sollen die drei Hallen im sogenannten Stillstandsbetrieb bleiben und bei Bedarf schnell reaktiviert werden. Sie würden zumindest bis Mai für den Messebetrieb nicht zwingend gebraucht, sagte ein Sprecher der Messe Berlin.

Abendschau, 12.04.2022, 19:30 Uhr

32 Kommentare

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  1. 32.

    Wenn Sie einen praktikablen Vorschlag haben, äußern Sie ihn hier - abkanzlen kann jede/r.

  2. 31.

    Wenn die Sprücheklopfer mal flüchten müssten und würden überall abgewisen, hätten die als erstes volle Hosen und würden lautstark über die unsolidarische Welt klagen. Wer wirklich den nächsten Weltkrieg nicht will muß runter von den bisherigen Privilegien. Dienst am Nächsten und Hilfe untereinander sind größtenteils leider für viele nur Fremdworte.

  3. 30.

    Hinzu kommt, dass die Ukraine hinsichtlich vertraglich zugesicherter Sicherhitsgarantien ist.
    Stichwort "Budapester Memorandum-internationales Abkommen im Rahmen der KSZE-Konferenz in Budapest"
    Die Ukraine gibt die sowjetischen Atomwaffen ab, dafür wird garantiert, dass sie neutraler Staat vor unger Chefetagen Angriffen ggf. geschützt werden.
    Aktuell deutlich erkennbar, was von solchen Garantien zu halten sind.

  4. 29.

    Der deutsche Steuerzahler wird am Ende alles stemmen müssen, egal wie die Geschichte endet!

  5. 28.

    Motte ich muss schon sagen Sie haben eine blühende Fantasie ,jeden Kommentar in dem man sich Gedanken macht wo das noch alles hinführen soll und die zu erwartenden Kosten die damit vebunden sind als Hetzkommentar zu betiteln. Klar muss man sich um die Kosten Gedanken machen jedes Bundesland und auch der Staat. Denn der Staat lebt von den Einnahmen und Steuern der arbeitenden Bevölkerung er erwirtschaftet selbst eher nur wenig. So weit verstanden? Wenn die Ausgaben immer mehr und die Einnahmen gleich bleiben muss der Staat demzufolge immer mehr Schulden aufnehmen und irgendwann ist er pleite. Denn durch die aktuelle Lage gibt der Staat immer mehr aus und dann glaube ich hat man das Recht zu fragen wie soll das alles finanziert werden. Ich weiß ja nicht wie ihnen das geht aber schon mal mitbekommen das auch die Menschen in unserem Land immer weniger in der Brieftasche haben und dann steht es jedem zu sich Sorgen zumachen wo das noch hinführen soll. Das hat auch nichts mit Hetze zutun.

  6. 27.

    Ich finde diese Antwort eine Frechheit. Hier in Berlin suchen Tausende eine bezahlbare Wohnung. Ohne einen Wohnberechtigungsschein kaum noch möglich eine Wohnung für Geringverdiener oder Menschen mit niedrigem Einkommen zu finden. Liegt man such nur mit 1 Euro über dr Grenze bekommt man keinen Schein. Der soziale Unfrieden in der Stadt wird zunehmen.

  7. 26.

    @Reimann und Co.: es ist nicht auszuschließen, dass Putin auch uns in den Kriegf hineinzieht und wir flüchten müssen. Dann möchte ich Ihr Nervenkostüm sehen, wenn Sie mit "Was zuviel ist ist zuviel" oder ähnlichem überall weggeschickt werden.

  8. 25.

    In Berlin ist wahrhaftig kein Platz. Siehe Wohnungen, Schulen, Kitas.

  9. 24.

    Genau so ist es. Was zu viel ist ist zuviel.
    Man muss auch an die eigene Bevölkerung denken und die nicht im Regen stehen lassen.

  10. 23.

    Es muss doch möglich sein, diese Menschen gerecht in der EU zu verteilen. Wenn aber hier jeder Staat seine eigenen Regeln aufstellt, möchte ich selbst nie fliehen müssen vor den Russen!

  11. 22.

    In der heutigen Zeit kann jeder anonym manipulative Texte verfassen, die immer und immer wieder als billige und indirekte Hetzkommentare identifiziert werden. Man verpackt das Konstrukt in Ahnungslosigkeit und triggert mit Worten wunde Punkte. Herrlich, Sie können das gut, so eine Art Energieräuber, destruktiv. Wer aber möchte diesen Unsinn lesen?

    Aber, haben Sie den sachlichen Beitrag tatsächlich verstanden?

  12. 21.

    Berlin muss m.E. verdammt aufpassen, dass die Stimmung nicht kippt.
    1. Woher kommen die 5000 Kitaplätze? Erzieher sind an der Grenze, kann Aufsichtspflicht noch gewährleistet werden?
    Berliner müssen für einen Kitaplatz klagen.
    2. Europa-Schule für Flüchtlinge aufgebaut werden. Berliner Schulen vergammeln seit Jahren, Neubau geht nur schleppend voran.
    3. Tafeln sowie Arche für Kinder bekommen nur noch geringere Spenden und keinerlei zusätzliche staatliche Unterstützung
    4. Wo kommen die Wohnungen her?
    5. Wo bekommt man einen Termin für die "Coronabewältigung" von Kindern bei einem Psychologen in Berlin?
    usw.

    Noch zur Klarstellung:
    Flüchtlinge aus der Ukraine müssen aufgenommen und unterstützt werden - mit allem, was wir haben.
    Jedoch bitte nicht mit einem ähnlichen "Gegeneinander" wie bereits in anderen Lebensbereichen - haben wir schon zur Genüge.

  13. 20.

    Ach ja, die Russen sind gewaltätig, die Italiener essen den ganzen Tag Spaghettis, die Deutschen sind pünktlich, die Polen klauen usw.
    Wann ist auf unserer "durchmischten" Welt endlich einmal Schluss sein mit diesen Klischees?

  14. 19.

    Sorry, Immanuel, aber inwieweit tragen Sie etwas "Konstruktives zur Diskussion" bei?
    Bisher haben Sie hauptsächlich anderer Kommentare "rauskopiert", um diese dann - teilweise unter der Gürtellinie - "auseinander zunehmen".
    Sich Fragen zu stellen, wie z.B. @David Weber, wie es bei uns weitergeht, ist doch absolut legitim und m.E. Sinn einer Kommentarspalte!

  15. 18.

    Klar ich kann ja vielleicht auch 60 oder 70% meines Gehaltes abgeben oder sogar vollständig und schlafe dafür unter einer Brücke.
    Auswandern wird echt zur Option.

  16. 17.

    Die Schweiz ist neutral, aber alles andere als unbewaffnet. Die Schweiz ist kein Vasallenstaat eines imperialen Nachbarstaates, die Schweiz ist nicht neutral als Ergebnis eines militärischen Überfalls, begleitet von Kriegsverbrechen und einer Fluchtbewegung so hoch wie noch nie in Europa seit dem 2. Weltkrieg. Die Ukraine wird nicht wie die Schweiz florieren, wenn sie sich Putins Forderungen unterwirft. Würden Sie in einer von Russland abhängigen/beherrschten Ukraine leben wollen? Ich definitiv nicht, in der Schweiz hingegen sehr gerne.

  17. 16.

    In Berlin ist Platz, notfalls müssen die landeseigenen Wohnungsunternehmen dazu verpflichtet werden die Geflüchtete aufzunehmen. Mittelständler haben schlueich die Möglichkeit sich auf dem freien Markt eine Wohnung anzumieten, bei Mietpreise ab 18 Euro kalt gibt es schließlich noch genug Wohnungen.

  18. 15.

    Wir haben zwar keine Wohnungen, noch nicht mal für uns Berliner/Berlinerinnen, aber es darf keine Obergrenze geben. Frau Giffey, wenn wir mehr aufgenommen haben als vereinbart, dann veranlassen Sie,dass keine Flüchtlinge mehr in Berlin aufgenommen werden. Sie sind die BÜRGERMEISTERIN !!

  19. 14.

    Der russische Staat ist seit dem zaristischen Grossreich dafür bekannt, jedwede Konflikte mit roher Gewalt zu bekämpfen. Wenn der russische Staat auf Widerstand stösst, hat er schon immer die Gewalt nur noch gesteigert, ein Zurückweichen gibt es nicht. Aber die westliche Öffentlichkeit wollte das nie sehen. Ein Zurückweichen der Russen wird es daher vermutlich auch jetzt nicht geben.

  20. 13.

    Tja, und was haben sie vergessen? Richtig! Um das alles zu finanzieren nimmt die Staatsverschuldung zu, die geplanten Entlastungen an der Tankstelle werden NIE kommen genauso wenig wie die Energiezuschüsse, die vergessenen Rentner werden zum allgemeinen Vorbild für alle. Und wer eine Wohnung sucht kann das auch vergessen. Und wenn wir jetzt Leos in die Ukraine schicken und Gas und Öl abbestellen wird Putin durchdrehen und läßt ein Ei auf Berlin fallen - ein Osterei. Aber unsere Politiker übertrumpfen sich in Erfolgsmeldungen.

  21. 12.

    "Die Ukraine Informationen in den Medien werden tgl. weniger, die Spenden lassen nach, der "Streit" um die Kostenübernahmen läßt nicht nach, die Inflation galoppiert, kein Mehl, kein Öl im Supermarkt usw."

    Fake News und derailing. Klassische Zutaten der rechten Lügenpropaganda. Die Informationen werden nicht weniger, offensichtlich nutzen sie die falschen Medien.

    Das Feilschen um die Kostenübernahmen ist doch normal wenn sich kurzsichtige Kämmerer mit Ärmelschonern ins Gehege kommen. Das ist ja nun wahrlich nichts Neues.

    Die Inflation galoppiert nicht ,sie steigt an. Das hat genau wie die dämliche Hamsterei hausgemachte Gründe und haben nicht mit den Flüchtlingen aus der Ukraine zu tun.

    Die Lebensmitteldiscounter haben die Gelegenheit genutzt endlich die Preise zu erhöhen. Der Krieg ist da eine gute Ausrede.

  22. 11.

    Wieso kann Berlin niemanden zwingen, die Stadt zu verlassen?
    Es werden immer IRGENDWELCHE SÄTZE RAUSGEHAUEN, wo man sich fragt: Was BEDEUTET DIES?
    Natürlich muss Berlin (sobald die Kapazitäten an Wohnraum erschöpft sind) dafür sorgen, dass nicht ungebremst Leute einreisen.
    Diese müssen dann die REICHEN GEGENDEN EUROPAS aufnehmen. Da könnte dann die EU mal zeigen, was sie kann.

  23. 10.

    Sollen mal alle in Berlin bleiben Frau Giffey hat sie doch gerufen.

  24. 9.

    In der Ukraine könnte ab morgen Frieden herschen, wenn Selenskyj eine Staatsform wie in der Schweiz akzeptieren würde. Aber nein, das möchte er nicht! Es werden weiter tausende Flüchtlinge nach Europa kommen und eine geringe Anzahl wird zurückkehren. Wie wir das bezahlen sollen und Wohnungen schaffen interessiert natürlich niemanden, hat Selenskyj dafür eigentlich schon mal "Danke" gesagt?

  25. 8.

    David Weber:
    "wer weiß sonst wieviele noch kommen? Und was ist, wenn mehr kommen als insgesamt mit den Bundesländer abgesprochen?
    Macht sich langsam eine Solidaritätsmüdigkeit breit? Die Ukraine Informationen in den Medien werden tgl. weniger, die Spenden lassen nach, der "Streit" um die Kostenübernahmen läßt nicht nach, die Inflation galoppiert, kein Mehl, kein Öl im Supermarkt usw."

    Das Einzige, was hier "galoppiert", sind die destruktiven Untergangsfantasien eines David Weber! Sein Credo: Nichts Konstruktives zur Diskussion beitragen!

  26. 7.

    David Weber:
    ""...bereits mehr aufgenommen als vereinbart...".
    Vereinbart mit wem? Mit der Ukraine, mit Putin (...)?"

    Lesen und vollständig zitieren ist eine Kunst, die offenbar nicht jeder beherrscht. Im Text steht nämlich die Antwort:
    "Berlin nimmt nach Angaben der Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) weiterhin deutlich mehr ukrainische Geflüchtete auf als zwischen den Bundesländern vereinbart."

    Man müsste nur des verstehenden Lesens mächtig sein und es unterlassen, vor dem Zitieren, die wichtigen Stellen zu löschen. Aber dann könnte man ja keine destruktive Stimmung verbreiten. Und das wollte offenbar der Kommentator hier.

  27. 5.

    Wir platzen ja schon aus allen Nähten.
    Es gibt viel mehr Möglichkeiten im Umland.

  28. 3.

    Finde ich gut, dass Berlin mehr Menschen mit Fluchterfahrung aufnimmt. Man sollte sich aber immer der Verantwortung, die man übernimmt bewusst sein. Es gehört mehr dazu, als Wohnräume, Verpflegung , verpflichtende Deutschkurse und Arbeitsangebote. Wie will Frau Giffey den Mangel an Therapeuten/innen und psychologischer Beratung , der bereits seit 2015 offensichtlich ist, beheben?

  29. 2.

    Bemerkenswert das Zahlenverhältnis von den in Berlins Schulsystem bereits aufgenommenen geflüchteten Schüler*innen zu den gemeldeten Lehrer*innen: 2.000 zu 300. Das sind ca. 7 Schüler*innen pro Lehrer*in. Wieviele weitere Schüler*innen sind noch in der Warteschleife?
    www.rbb24.de/politik/beitrag/2022/04/beschulung-ukraine-gefluechtete-kinder-berlin-senat-bildung.html

  30. 1.

    "...bereits mehr aufgenommen als vereinbart...".
    Vereinbart mit wem? Mit der Ukraine, mit Putin oder wer weiß sonst wieviele noch kommen? Und was ist, wenn mehr kommen als insgesamt mit den Bundesländer abgesprochen?
    Macht sich langsam eine Solidaritätsmüdigkeit breit? Die Ukraine Informationen in den Medien werden tgl. weniger, die Spenden lassen nach, der "Streit" um die Kostenübernahmen läßt nicht nach, die Inflation galoppiert, kein Mehl, kein Öl im Supermarkt usw.

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