Bundestagswahl 2025 - Teuteberg führt Brandenburger FDP-Landesliste nach Kampfabstimmung an

Sa 21.12.24 | 15:58 Uhr
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Archivbild:Linda Teuteberg am 07.11.2024.(Quelle:dpa/C.Gateau)
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 21.12.2024 | Thomas Bittner, Alexander König | Bild: dpa/C.Gateau

Die frühere FDP-Generalsekretärin Linda Teuteberg führt die Brandenburger Landesliste der Partei bei der Bundestagswahl an. Sie setzte sich in einer Kampfabstimmung knapp im zweiten Wahlgang durch.

Linda Teuteberg führt die Brandenburger Landesliste der FDP bei der Bundestagswahl 2025 an. Die 43 Jahre alte Juristin aus Potsdam setzte sich am Samstagnachmittag auf der Landesvertreterversammlung in Klaistow (Potsdam-Mittelmark) im zweiten Wahlgang mit 99 von 190 Stimmen gegen den neugewählten Landesgeneralsekretär Matti Karstedt aus Werder/Havel (Potsdam-Mittelmark) durch. Karstedt erreichte im entscheidenden zweiten Wahlgang 91 Stimmen.

Der zweite Wahlgang war erforderlich, weil Teuteberg zunächst die für das Quorum erforderliche Ja-Stimmenzahl um eine verfehlt hatte. Im ersten Wahlgang hatte Teuteberg 95 und Karstedt 93 Stimmen erhalten. Karstedt ist nun Platz zwei der Landesliste - einen Gegenkandidaten gab es nicht.

FDP-Landesvertretung ist zerstritten

Teuteberg war von 2019 bis 2021 Landesvorsitzende und 2019/2020 Generalsekretärin der FDP. Sie will sich unter anderem dafür einsetzen, dass sich in Deutschland Anstrengungen und Investitionen wieder für jede und jeden lohnen. Karstedt sagte in seiner Bewerbungsrede, die FDP müsse für geringe steuerliche Belastungen und höhere Netto-Einkünfte der Menschen kämpfen.

Die 43 Jahre alte Teuteberg ist Bundestagsabgeordnete und war bereits Spitzenkandidatin in Brandenburg zur Bundestagswahl 2021. Damals holte die FDP neun Prozent der Zweitstimmen in Brandenburg - in aktuellen Umfragen verfehlt sie die Fünf-Prozent-Marke deutlich. Gegenwärtig sind mit Teuteberg und dem früheren Eberswalder Bürgermeister Friedhelm Boginski zwei FDP-Abgeordnete aus Brandenburg im Bundestag vertreten.

In Brandenburg ist die FDP nicht im Landtag vertreten. Das Zweitstimmen-Ergebnis bei der Brandenburger Landtagswahl im September von 0,83 Prozent war das schlechteste Ergebnis der Partei aller Zeiten in Deutschland. Bei keiner bisherigen Bundestags-, Europa- und Landtagswahl haben die Liberalen so wenige Zweitstimmen geholt. Auch 2019 war die FDP in Brandenburg an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert.

In der Aussprache am Samstag in Klaistow wurde deutlich, dass es in Grundpositionen unter den FDP-Landesvertretern Uneinigkeit gibt. Die Landesvertreterversammlung ist überschattet von Vorwürfen aus dem FDP-Kreisverband Potsdam-Mittelmark, es habe Verstöße bei der Delegiertenaufstellung innerhalb des Kreisverbandes gegeben. Die Wahlprüfungskomission stellte am Samstag fest, es bestünden keine Zweifel an der Stimmberechtigung der Vertreter aus dem Kreisverband Potsdam-Mittelmark.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 21.12.2024, 19:30 Uhr

14 Kommentare

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  1. 14.

    Das entscheidet eben nicht der Wähler an der Wahlurne, das entscheidet der, der Koalitionspartner findet und eine Mehrheit konstruieren kann, denn im danach ausgehandelten Koaltionsvertrag findet der Wille des Wählers nicht unbedingt Beachtung. Es mag sein, dass Mehrheit mit 50,1% gegeben ist, bedeutet jedoch auch, dass die 49,9% in der Minderheit anders regiert werden als an der Urne gewählt. Nach 4 Jahren oder bei Störung der Lichtsignalanlage früher, wissen die Neuen ganz genau, was die Alten falsch gemacht haben und teilen mit, dass sie es besser machen werden....und dann...na ja, Wahlversprechen eben, hoch lebe der Konjunktiv.

  2. 13.

    "Wenn der Grundfreibetrag erhöht wird, zahlen zwar alle weniger Lohnsteuer, aber die Steuerkurve verschiebt sich zu Gunsten der unteren Einkommen bis mittleren Einkommen."

    .......gehört ein Mensch bis 96.000 Euro Jahreseinkommen für Sie noch zur Mittelschicht?

    "Die FDP will den Solidaritätszuschlag komplett abschaffen und die Steuern massiv senken. Der Spitzensteuersatz von 42 Prozent würde dann nicht mehr ab einem Jahreseinkommen von 68.000 Euro greifen, sondern erst ab 96.000 Euro, also am Ende um gut 30.000 Euro Einkommen mehr. Der Grundfreibetrag soll um mindestens 1.000 Euro steigen. Zudem will die FDP die Spekulationsfrist für Wertpapiere wieder einführen - dadurch wären Gewinne auf Aktien steuerfrei, die erst nach einer gewissen Haltefrist verkauft werden.

    https://www.tagesschau.de/inland/bundestagswahl/wahlprogramm-steuern-auswertung-100.html

  3. 12.

    Sie argumentieren immer NUR mit dem Grundfreibetrag. Genau das ist eben nicht der Gesamtplan einer FDP ... war es nie. Es sind im Gepäck auch immer Verschiebungen der für die Steuersätze maßgeblichen Grenzbeträge im oberen Bereich und eben auch die Abschaffung des Solidaritätszuschlages. Und davon profitieren ... Gutverdienende. Mit weit höheren Absolutbeträgen. Also hören Sie auf damit, hier immer die halbe Wahrheit zu erzählen. Genau wie die FDP.

  4. 11.

    Eine Kampf-Abstimmung sollte eigentlich die Regel sein. Es stellen sich mehrere Bewerber mit unterschiedlichen Strategievorschlägen zur Verfügung. Nichts ist erschreckender, als wenn von vornherein alles ausgemauschelt ist, ohne echte Einflussnahme durch die Parteimitglieder. Dann könnte man die Wahl auch gleich lassen. Ob einem am Ende die siegreiche Richtung gefällt, ist eine individuelle Sicht. Das entscheidet letztlich der Wähler an der Wahlurne und der sollte schon vorher wissen, wofür und wogegen er sich dabei entscheidet.

  5. 10.

    Mit Mathe und Logik sollten Sie sich wohl lieber selbst Mal etwas beschäftigen. Wenn der Grundfreibetrag erhöht wird, zahlen zwar alle weniger Lohnsteuer, aber die Steuerkurve verschiebt sich zu Gunsten der unteren Einkommen bis mittleren Einkommen. Bei Spitzenverdienern ist die Entlastung im Verhältnis zur immer noch zu zahlenden Steuer im Verhältnis nicht mehr relevant. Der Spitzensteuersatz fällt da immer noch an, inklusive der drei Prozent Zuschlag für Spitzenverdiener, die so genannte Reichensteuer. Dieser ist dann auch höher als der verfassungsmäßig fragwürdig selektiv beibehaltene Soli. Ihr unwissendes FDP Bashing ist entlarvend.

  6. 9.

    Die FDP wird bundesweit sicher über fünf Prozent kommen. Sie wird gebraucht, um linksgrüne Experimente und rechtsblaue Machtübernahme zu verhindern. Nur ein Bündnis aus Union und FDP kann den Wirtschaftsstandort Deutschland nachhaltig sichern.

  7. 8.

    Sorry, was ist eine "Kampfabstimmung"?
    Und was ist das Gegenteil?

  8. 7.

    Da bin ich ja gespannt, etwas der Rest ankreuzt, wenn die Farben für Blattläuse und Schmetterlinge schon weg sind. :-))

  9. 6.

    ... und die Verschiebung der Lohnsteuerkurve ... die Abschaffung des Soli ... ein bisschen Mathematik ... ein bisschen Kenntnis über die Ermittlung der Einkommenssteuer ... führen möglicherweise auch bei Ihnen zur Erkenntnis. Was Sie behaupten ist genau das was die FDP uns weismachen will. Dieser klitzekleine Ausschnitt der Wahrheit, der auch für Wenigverdienende gutklingt. Der einzige.

  10. 5.

    Das ist doch Unfug! Für mehr Netto ist es sozial sehr wohl sinnvoll, den Steuerfreibetrag zu erhöhen. Man muss dafür gar nicht den Steuersatz reduzieren. Mit einem höheren Freibetrag würden besonders kleine bis mittlere Einkommen profitieren, hohe dagegen prozentual deutlich weniger. Der reine Betrag wäre bei allen ähnlich hoch, prozentual wirkt sich das aber bei geringeren Einkommen logischerweise deutlich stärker aus, zumal dadurch deutlich mehr Menschen gar keine Einkommenssteuer mehr zahlen müssten, als derzeit.

  11. 3.

    Die Pläne der FDP sehen mehr Netto vor, nur leider sehr viel mehr davon für Gutverdienende. Dass die notwendige Gegenfinanzierung durch Einsparungen auch im Sozialen dafür die weniger Verdienenden trifft, ist dabei ganz normale, asoziale FDP-Linie. Das mit dem "Mehr Netto" ist damit keine Lüge, aber eben auch nur ein sehr kleiner Ausschnitt der Wahrheit.

  12. 2.

    Mehr Netto? FDP ist doch gegen Mindestlohn, höhere Löhne etc.

  13. 1.

    Toll, ich werde die FDP wählen. Nicht aus Prinzip, nicht aus Überzeugung, nicht weil Schlimmeres oder Besseres verhindert werden soll, sondern weil mir nach etlichen Volkskammer- und Bundestageswahlen absolut klar ist, dass ein Wahlkreuz im Gegesatz zu Lotto nichts kostet und proportional dazu genauso wenig Erfreuliches bringt.

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