Abstimmung über Koalition mit CDU - Berliner SPD gibt Ergebnis des Mitgliedervotums am Sonntag bekannt

So 23.04.23 | 16:51 Uhr
  86
Symbolbild: Mitarbeiter bereiten die Unterlagen für das Mitgliedervotum der SPD Berlin zum Koalitionsvertrag vor. (Quelle: dpa/Britta Pedersen)
Audio: rbb|24 Inforadio | 22.04.2023 | Sebastian Schöbel | Bild: dpa/Britta Pedersen

Die Berliner SPD-Mitglieder haben über den Koalitionsvertrag mit der CDU abgestimmt. Das Ergebnis wird mit Spannung erwartet. Gibt es keine Mehrheit, dürften die Landesvorsitzenden Giffey und Saleh unter Druck geraten.

rbb|24 überträgt die Pressekonferenz der SPD ab ca. 17 Uhr hier im Livestream

Am Sonntag will die Berliner SPD bekannt geben, ob sie sich an der Bildung einer schwarz-roten Regierung beteiligt.

Die SPD-Mitglieder in der Hauptstadt haben über den Koalitionsvertrag mit der CDU abgestimmt. Die Frist für das Mitgliedervotum per Brief lief am Freitagabend ab. Am Sonntagmorgen nahm die Zählkommission in der Berliner SPD-Parteizentrale ihre Arbeit auf. Das Ergebnis soll am Nachmittag voraussichtlich gegen 16:30 Uhr auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben werden. Ihr gehören etwa 60 SPD-Mitglieder an, darunter zwölf Mitglieder des Landesvorstands und zwölf Vertreter aus den SPD-Kreisverbänden.

Zählen ohne Mobiltelefone

Sie bleiben dabei unter sich, die Auszählung ist nicht öffentlich. Alle Mitglieder der Zählkommission müssen nach Angaben eines Sprechers der Partei ihre Mobiltelefone abgeben. Die SPD will so verhindern, dass Informationen über die Abstimmung nach draußen dringen oder sogar ihren Weg in die sozialen Medien finden.

So viel ist schon sicher: Die erforderliche Mindestbeteiligung von 20 Prozent der 18.556 Stimmberechtigten war schon lange vor Fristende am Freitagabend erreicht. Wie die SPD am Samstag auf Twitter mitteilte, haben rund 12.000 Mitglieder an der Abstimmung teilgenommen.

Die Hauptstadt-SPD ist in der Frage, wer Berlin künftig regieren soll, gespalten. Mehrere Kreisverbände sprachen sich gegen eine Zusammenarbeit mit der CDU aus. Die Jusos kritisierten den Koalitionsvertrag als "ein schwarzes Korsett mit roten Schleifen" und riefen zu einem "Nein" auf. Aus ihrer Sicht ist Rot-Grün-Rot weiterhin die erste Wahl.

Ergebnis könnte Diskussion über Doppelspitze auslösen

Nicht zuletzt die beiden Landesvorsitzenden Franziska Giffey und Raed Saleh warben für das schwarz-rote Bündnis und betonten immer wieder die sozialdemokratische Handschrift des Koalitionsvertrags. Giffey war bereit, für eine Regierungskoalition mit der CDU ihr Amt als Regierende Bürgermeisterin aufzugeben, das sie bei der Fortsetzung von Rot-Grün-Rot behalten hätte.

Wenn sich eine klare Mehrheit der SPD-Mitglieder gegen Schwarz-Rot entschieden hat, dürfte auch die Diskussion um die Doppelspitze des Landesverbands beginnen. Vor allem aber stellt sich die Frage, wer Berlin dann künftig regieren soll. Schwarz-Grün wäre eine Alternative.

Koalition innerhalb der CDU weniger umstritten

In der SPD gibt es einige, die den Gang in die Opposition für das Beste halten, um sich für die Wahl 2026 gut aufstellen zu können. Grüne und Linke haben in den vergangenen Tagen mehrfach darauf hingewiesen, es sei noch nicht zu spät für die Fortsetzung des bisherigen Dreierbündnisses.

Für den Fall, dass die SPD-Mitglieder mehrheitlich "Ja! zum Koalitionsvertrag sagen, gibt es allerdings noch eine Hürde: Die CDU will in dem Fall am Montag bei einem Parteitag über den Koalitionsvertrag entscheiden. Bei den Christdemokraten ist das allerdings deutlich weniger umstritten.

Sendung: rbb24 Inforadio, 23.04.2023, 10:00 Uhr

86 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 86.

    Wiederholte Ansage an Sie: Ich bin nicht Eigentümer der DIE LINKE. Weshalb Sie also immer falsch und völlig sinnfrei von "Ihrer" (also meiner) Linke schreiben.
    Ich kann auch nichts dafür, dass Ihnen gar nicht klar ist, wie sehr ich ALLE - also auch DIE LINKE für ihre Verkehrspolitik kritisiere. Ich bin überhaupt nicht Gefangener allein parteipolitisch determinierten Politikgestaltungsanspruchs.
    Das ist diese etwas kompliziertere, von Parteien und Parteiförmigkleit tatsächlich emanzipierte Politik- und Gestaltungsauffassung. Die Partei und Parteigängern natürlich wenig in den Kram passt.
    Also wenn Sie mit mir in einen Diskurs steigen wollen, müssen Sie sich mehr um Differenziertheit und sachliche Argumentation bemühen.

  2. 85.

    Nee, erstmal machen wir die Friedrichstraße wieder auf! Danke der CDU! Endlich sind die Grünen Rotznasen weg, bitte für Immer!

  3. 84.

    Zumindest ist mir keine öffentliche Erklärung einer dieser Parteien bekannt, in der ein Selbstauflösung z.B. der CDU gefordert wird.

  4. 82.

    "Da freuen sich die Wähler der AfD, sie haben ihr Ziel erreicht. Rassimus ist dank cDU gesellschaftsfähig und Berlin erlebt wieder Jahre des Stillstands." - schreibt und kann nur ein AFD-Wähler wissen - oder?
    Zumal anscheinend auch Bildungsfern-/gemindert wenn man das "cDU" betrachtet = gratulation zur Positionierung!

  5. 81.

    Da freuen sich die Wähler der AfD, sie haben ihr Ziel erreicht. Rassimus ist dank cDU gesellschaftsfähig und Berlin erlebt wieder Jahre des Stillstands.

  6. 80.

    Dann habt ihr Deutschland so runtergewirtschaftet das kein Papier mehr für Wahlzettel da ist.

  7. 78.

    Er könnte promovieren, erschtamal fünf Jahre. Über die grüne steuerfinanzierte Böll-Stiftung. Solche Überbrückungen hatte doch auch die Völkerrechtlerin gemacht.

  8. 77.

    Frau Kipping, die Slavistin, wird wohl jetzt in die wohl versorgte Vorruhestandsrente gehen. Aber was wird jetzt der grüne Berufslose Herr Wesener machen, bisher war er Finanzsenator.

  9. 76.

    Schade. Hätte gerne gesehen, wie Jarasch weitere Möbel auf der Friedrichstraße aufstellt.

  10. 75.

    Hurra, die Grünen und die Linke sind Geschichte, was die Regierungsverantwortung angeht. Ist ja wie Weihnachten und Ostern auf einem Tag.

  11. 73.

    stösgen auf den Kai und RRG ist Geschichte. Wer hätte gedacht das ich mal voller Überzeugung CDU wählen würde. Schönen Rest Sonntag

  12. 72.

    Für etwa dreieinhalb Jahre. Die reichen für die neue Koa aus um zu zeigen, dass es unter R2G garnicht sooo schlecht war wie viele immer behaupteten....

  13. 70.

    RRG ist in Berlin zum Glück noch lange nicht vorbei. Spätestens in 3.5 Jahren wieder.

  14. 69.

    Danke an die Mehrzahl der SPD-Mitglieder, dass sie Berlin nicht ins totale Chaos gestürzt haben.

  15. 68.

    Sie haben mich falsch verstanden, das war meine Antwort auf die Fake News von 16.29 Uhr.

    Ich hatte meinen neuen Perso Anfang des Jahres innerhalb von 5 Wochen inklusive Wartezeit, allerdings habe ich den Termin nicht online bekommen und wollte einen Termin innerhalb meines Bezirks. Den habe ich telefonisch bekommen.

    Quer durch Berlin hätte ich einen Termin am nächsten Tag bekommen können. Die Wartezeit der Bundesdruckerei betrug exakt 14 Tage, dann hatte ich die Benachrichtung im Briefkasten und konnte meinen Perso ohne Termin am nächsten Tag abholen.

  16. 67.

    Tja, und jetzt Ruhe auf den billigen Plätzen. RGR ist endlich Geschichte.

Nächster Artikel